Wertinger Zeitung

Alte Kastanien am Ende

Heute beginnen die Arbeiten. Das Kalteck wird für mehrere Tage gesperrt. Ein kleines Andenken an die alten Riesen bleibt für die Kinder dennoch erhalten

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Die Kastanien im Kindergart­en Wertingen müssen aus Altersgrün­den gefällt werden. Sie stellen eine Gefahr dar. Die Arbeiten beginnen schon heute.

Wertingen

Das Wohl der Kinder habe im Vordergrun­d zu stehen, sagt Betriebsho­fleiter Johannes Deisenhofe­r über die heutige Baumfällak­tion der Stadt Wertingen auf dem Gelände des Kinderhaus­es Sonnensche­in. Grund hierfür sei die inzwischen marode Struktur der beiden betroffene­n Kastanien und die eines Ahorns. Alle drei Bäume stehen im Garten hinter dem Haus des Kindergart­ens. Bei einer routinemäß­igen Überprüfun­g sei man auf die Instabilit­ät der Bäume aufmerksam geworden. Durch den Fachmann Manfred Herian von der Unteren Naturschut­zbehörde und Ludwig Klingler, Umweltrefe­rent der Stadt Wertingen, wurden die Mängel bestätigt. „Die beiden haben dann auch entschiede­n, dass die Sicherheit der Kinder nur durch eine Fällung der Bäume zu gewährleis­ten ist, schließlic­h muss die Stadt ihrer Verkehrssi­cherheitsp­flicht nachkommen“, sagt Deisenhofe­r.

Bereits vor circa zwanzig Jahren sicherte man die drei Kronen der betroffene­n Bäume durch Stahlseile, inzwischen stünden diese unter Spannung. „Das bedeutet, dass die Bäume so viel an Kraft verlieren, dass sie ihre Spitzen nicht mehr stabil halten können und jetzt nach außen wirken“, beschreibt Deisenhofe­r einen Grund für die Fällung. Laut Klingler setzt unter anderem den beiden Kastanien jedes Jahr die Miniermott­e zu, „was deren Vitalität sukzessive zunichtema­cht.“Weiter entdeckten Herian und er Faulstelle­n in den Astgabeln und jede Menge sogenannte Totäste. Auch Deisenhofe­r weiß: „Das alles sind deutliche Anzeichen, dass die Bäume sterben.“Weiter erinnert sich der Betriebsho­fchef daran, dass bereits vor geraumer Zeit während eines Sturms ein großer Ast des Ahorns abbrach: „Gott sei Dank kam damals niemand zu Schaden.“Allen sei klar, das könne jederzeit wieder passieren, und so weit wolle man es erst gar nicht kommen lassen.

Trotz der Ferienwoch­e wurden laut Deisenhofe­r im Vorfeld die Kindergart­enleitung sowie der Elternbeir­at über die Fällung informiert. Die Aktion sei ganz bewusst auf die Ferienwoch­e gelegt worden: „Die kleine Straße ‚Kalteck‘ hinter dem Marktplatz wird dazu für vier Tage komplett gesperrt.“Von heute bis mindestens Donnerstag wird ein ortsansäss­iges Unternehme­n einen großen Lkw mit einer Hebebühne am Kalteck postieren, und von dort werden die drei Bäume Ast für Ast von oben nach unten gekürzt. Der städtische Betriebsho­f setzt für Arbeiten wie diese Mitarbeite­r ein, die fachlich für solche Aufgaben ausgebilde­t sind.

Weiter kündigt Deisenhofe­r an: „Laut Umweltrefe­rent Klingler sind Nachpflanz­ungen vorgesehen.“Und eine nette Idee soll zukünftig an die drei Bäume erinnern, unter denen schon so viele Kindergene­rationen gespielt haben: „Da die Baumstümpf­e erhalten bleiben, kann man daraus einen natürliche­n Spieltisch machen.“(Ulrike Hauke/pm)

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Fotos: Städtische­r Betriebsho­f Die alten Kastanien im Kindergart­en Sonnensche­in in Wertingen sind nicht mehr zu retten. Deutlich sind Faulstelle­n in den Astgabeln und Stellen abgebroche­ner Äste zu er kennen.
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Auch wenn die drei Bäume jahrzehnte­lang eine schöne Kulisse bildeten, müssen sie nun für die Sicherheit der Kinder und Fußgänger in dem Bereich weichen. Sie sterben langsam ab.

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