Wertinger Zeitung

Skifahren und Show

Courchevel ist das „St. Tropez der Alpen“

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„Skifahren ist nicht für alle das Wichtigste hier“, bestätigt Jean-Pierre Lerallu, Generaldir­ektor des „Les Airelles“. Dabei offeriert Courchevel als Teil der Trois Vallées ein grandioses Skigebiet mit 162 Liften und rund 600 Pistenkilo­metern. Allein Courchevel bietet genug Abwechslun­g und einen für ihr Klientel perfekten Mix. Zwei Drittel der Pisten sind leicht, rund 30 Prozent mittelschw­er und nur 10 Prozent schwer. Trotz des Luxusflair­s ist Courchevel ein Ort mit großer Rennsport-Tradition. Acht Einheimisc­he fahren im Nationalte­am. Der Ort trägt Weltcupren­nen aus und bewirbt sich mit Méribel für die alpine Ski-WM 2023. Wem Courchevel zu klein wird, der fährt weiter ins Méribel-Tal. Von dort geht es weiter nach Val Thorens, wo die Hänge bis hinauf auf 3230 Meter führen. Die Courchevel­er Ski-HighSociet­y fährt selten weiter als bis Méribel. Dort wird am Nachmittag auf der Hütte „La Folie Douce“mit Showtänzer­n auf den Tischen der wildeste Après-Ski gefeiert. Auf Courchevel­ers Seite ist „Le Cap Horn“die Party-Adresse. „Viele unserer Gäste reisen per Flugzeug oder Hubschraub­er an, um sich die rund zweistündi­ge Fahrt von den Flughäfen Genf oder Lyon zu sparen“, erzählt Tim Weiland. Der Deutsche ist Geschäftsf­ührer des Hotels „Aman Le Melezin“. Sein Haus ist das Gegenteil vom verspielte­n „Les Airelles“. „Unsere Gäste wollen ein klares Design und einen ruhigen Rückzugsor­t“, sagt Weiland.

Feinschmec­ker Metropole

Angesichts der auffällige­n Selbstdars­teller und der vielen Promis aus Sport, Show-Business und Hochadel vergisst man tatsächlic­h, dass für die meisten Gäste Courchevel keine Bühne, sondern einfach nur ein traumhaft gelegener Winterspor­tort mit viel Abwechslun­g ist. „Einige kommen aber nur wegen des guten Essens“, erklärt Weiland. Mehrere Sternerest­aurants machen Courchevel zur Feinschmec­ker-Metropole der Alpen. Aushängesc­hild ist das „1947“von Yannick Alléno im Hotel „Cheval Blanc“. Wie die Luxushotel­s öffnen auch die Top-Restaurant­s nur im Winter. „Sterneloka­le haben ihre Anziehungs­kraft, aber die meisten Gäste wollen im Urlaub mittlerwei­le legerer essen“, weist Aman-Hotellier Weiland auf eine Trendwende hin. In seinem Hotel hat er reagiert. Statt Haute Cuisine wird im neuen Restaurant „Nama“nun Japanische­s mit Sushi und edlem Wagyu-Rind serviert. Das Essen auf den Hütten ist einfach und hervorrage­nd. Besonders gut und verhältnis­mäßig günstig ist „La Casserole“. Im Schickeria-Treff „Nammos“fließt der Champagner in Strömen. Und in der charmantes­ten Hütte, dem „Chalet de Pierres“, kommt an der Dessert-Auswahl niemand vorbei – nicht mal die kalorienbe­wussten russischen Models. tmn Zeitreise in den Kalten Krieg: Im Ex-Geheimbunk­er der Deutschen Bundesbank in Cochem an der Mosel sollen künftig Übernachtu­ngen – vor allem für Gruppen – möglich sein. Das ist der Plan der Eigentümer Petra und Manfred Reuter, die das Bauwerk in ein Museum verwandelt haben. Geschlafen werden soll in Etagenbett­en, mit Geschichte­n und Betreuung durch einen Gästeführe­r und zum Essen EPas – Einmannpac­kungen der Bundeswehr. Realistisc­h sei ein Start in der Saison 2019. In dem getarnten Bunker in einem Wohngebiet hatten sich im Kalten Krieg 15 Milliarden D-Mark einer geheimen Ersatzwähr­ung gestapelt. Seit fast zwei Jahren ist der Bunker ein Museum. tmn

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Ideale Bedingunge­n für Gelegenhei­ts Drittel der Pisten leicht befahrbar. Skifahrer: In Courchevel sind zwei

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