Was man mit den Lauinger Platten eigentlich machen kann
Verotec in Lauingen entwickelt Leichtbauplatten, die in so manch international bekanntem Gebäude verbaut sind. Doch die Platten können auch private Häuslebauer verwenden. Ein Paar aus dem Nachbarlandkreis hat das getan
Lauingen/Tagmersheim Die Produkte der Lauinger Firma Verotec sind an imposanten Orten auf der ganzen Welt verbaut. Zuallererst ist da der Presseraum des Weißen Hauses in den USA zu nennen – die Akustikdecke stammt von dem Unternehmen aus der Mohrenstadt. Andere Platten sind in luxuriösen Jachten verbaut und trotzen den Wellen der Meere. Auch beim 9/11-Museum in New York haben die Bauherren auf die Lauinger gesetzt.
Doch die Produkte werden ebenso in viel einfacheren Gebäuden eingebaut. So haben sich der 27-jährige Landwirtschaftsmeister Ralf Oswald und seine Frau Eva dafür entschieden, bei ihrem Hausbau in Tagmersheim im Nachbarlandkreis Donau-Ries auf die Platten aus der Nachbarschaft zurückzugreifen.
Das wichtigste Kriterium für ihr neues Familiendomizil war der Standort. Oswald arbeitet im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb und wird diesen einmal übernehmen. Schon beim Rohbau des Einfamilienhauses engagierte sich Ralf Oswald mit viel Eigeninitiative. Es entstand ein offenes Wohnzimmer mit Galerie und auch die Familienplanung galt es zu berücksichtigen: Zwei Kinderzimmer und „Erweiterungsmöglichkeit ist gegeben“, sagt Ralf Oswald schmunzelnd, „es gibt auch noch einen Multifunktionsraum über der Garage.“Der dient vorerst als Speicher.
Die Arbeiten am Dach sowie den gesamten Innenausbau leistete der Bauherr selbst: „Mir war wichtig, so viel wie möglich selbst umzusetzen. Es sollte ein Selfmade-Haus werden – der ganze Stolz des Bauherrn“, berichtet Ralf Oswald. Hier kommen die Platten aus Lauingen ins Spiel. Die Oswalds entschieden sich für Veroboard Rapid, das die Lauinger Firma entwickelt hat. Oswald erzählt, die leichten Platten habe er an den Decken und Dachschrägen ohne Hilfe anbringen können. Leiter, Cuttermesser und Akkuschrauber seien genug gewesen. Die Platten lassen sich damit zuschneiden und direkt auf die Holz-Unterkonstruktion montieren. Grundieren, Schleifen und Spachteln sind nicht nötig. „Am meisten Zeit kosteten mich die kleinteiligen Gauben“, erklärt Oswald. Aber auch darauf hätten sich die Platten leicht zuschneiden lassen. Laut Verotec sind die Blähglasplatten feuchteresistent und bieten auch Schimmel keinen Nährboden. Deshalb könne man sie auch im Badezimmer und sogar außen bei der Dachgaubenverkleidung einsetzen. Die Platten bestehen aus Blähglas, das entsteht aus recyceltem Altglas. Die Platten lassen sich unterschiedlich gestalten. Die Oswalds entschieden sich für einen mineralischen Hybrid-Filzputz, den ein Fachmann auftrug. (dz mit pm)
Leiter, Cuttermesser und Akkuschrauber