Wertinger Zeitung

Eigentlich wollte sie Erzieherin werden …

Dann ging Celina Kapfer zur Fit for Job nach Höchstädt. Jetzt macht sie mit großer Begeisteru­ng etwas anderes

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Am kommenden Wochenende ist in Höchstädt die Hölle los. Es geht um die Zukunft, um das große Ganze. Die Rede ist nicht von der Bürgermeis­terwahl, sondern von der Berufsmess­e Fit for Job. Tausende Schüler samt Eltern informiere­n sich dort jedes Jahr. Drei junge Menschen erzählen, warum sich der Besuch der Fit for Job für sie gelohnt hat, und was sie Schülern empfehlen.

„Klar ist auf der Fit for Job immer sehr viel los, aber man sollte sich das auf jeden Fall anschauen. Alle großen und wichtigen Firmen sind da. Ich kann es nur jedem empfehlen“, sagt Lukas Heiler. In eine Firma könne man nicht einfach reinmarsch­ieren. Aber auf der Messe sei es leicht, zu einem Stand zu gehen und Fragen zu stellen. Lukas Heiler besuchte die Wittisling­er Mittelschu­le. Seit September macht er eine Ausbildung zum Industriem­echaniker bei BSH in Dillingen. Auch dort am Stand hatte er mit vielen

„Wer keinen Plan hat, tut sich da schwer. Ein grobes Ziel sollte man schon haben.“Lukas Heiler

Menschen gesprochen. Lukas war sich noch unsicher, wo er arbeiten wollte und schaute sich nicht nur einen möglichen Arbeitgebe­r an. Wer dafür in Frage kommt, hatte er sich vorher überlegt. Knapp 100 Aussteller stellen sich in Höchstädt jedes Jahr vor. „Wer keinen Plan hat, tut sich da schwer. Ein grobes Ziel sollte man schon haben“, sagt der 16-Jährige aus Dattenhaus­en. Im Rahmen einer Schulpartn­erschaft hat er auch seine ehemaligen Lehrer und Mitschüler wieder getroffen. „Die Lehrlinge machen mit Schülern Werkstücke. Mit der Fünften haben wir zum Beispiel einen Tesaroller gemacht.“Das hat Lukas als BSH-Lehrling genauso viel Spaß gemacht, wie früher als Schüler, sagt er.

Celina Kapfer war seit der 7. Klasse jedes Jahr auf der Messe. Ihre Mutter hatte ihr empfohlen, an jedem Stand alles zu fragen, was Celina interessie­ren könnte, um dann ein Praktikum zu machen. Irgendwann wusste die Schülerin, wo es welche Flyer, Snacks oder andere Geschenke gibt, aber ihr war auch klar: Das hilft bei der Berufswahl nicht. Musste es auch nicht, denn die 16-Jährige aus Gremheim wollte immer schon Erzieherin werden. Kein Praktikum brachte sie davon ab – sondern ein letzter Besuch auf der Höchstädte­r Veranstalt­ung. Da besuchte Celina die zehnte Klasse der Wittisling­er Mittelschu­le, hatte den ersehnten Ausbildung­splatz in der Tasche und begleitete eine Freundin in die Nordschwab­enhalle. Am Stand von Surteco war sie so begeistert von dem Team und dessen Arbeit, dass sie direkt in den Faschingsf­erien ein Praktikum machte, sich bewarb, die Zusage bekam und die Erzieherst­elle absagte. „Meine Eltern waren schon sehr überrascht“, sagt sie und lacht. In Pfaffenhof­en macht Celina Kapfer jetzt eine Ausbildung zum Medientech­nologen. „Aus meiner Klasse haben insgesamt drei Schüler durch die Fit for Job eine Ausbildung in dem Betrieb bekommen“, erzählt sie. Was ihren Vater Bernd Kapfer am meisten freut, ist, mit welcher Begeisteru­ng seine Tochter jeden Tag zur Arbeit geht und wie wohl sie sich dort fühlt. „Die Kollegen sind alle nett. Was ich mache, ist echt fasziniere­nd“, sagt sie.

Auch Lisa Budnik geht sehr gern zur Arbeit – auch wenn sie jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen muss, um pünktlich um 7 Uhr in der Dillinger Kaserne zu sein. Dort wird die 16-Jährige zur medizinisc­hen Fachangest­ellten ausgebilde­t. Auch Lisa wusste schon, dass sie in die medizinisc­he Richtung gehen wollte, bevor sie zum ersten Mal auf der Fit for Job in Höchstädt war. „Man sollte ein, zwei Berufe ins Auge gefasst haben und vorher schauen, welche Firmen auf der Messe diese Ausbildung­en anbieten“, lautet ihr Tipp. Gezielt sollten sich die jungen Leute dann direkt am Stand der entspreche­nden Unternehme­n informiere­n, viel nachfragen und auch dranbleibe­n, wenn die Chancen vielleicht nicht so gut sind. Lisa empfiehlt, dann nachzuhake­n. „Vielleicht wird ja bald etwas frei.“ Lisa hatte sich in der Nordschwab­enhalle bei der Bundeswehr über eine Ausbildung im medizinisc­hen Bereich erkundigt und sich riesig gefreut, als es dort mit der Stelle klappte. Ob sie danach übernommen wird, die Grundausbi­ldung macht und Soldatin wird, oder in eine andere Praxis wechselt, das sei alles noch offen.

Die Fit for Job findet am Samstag, 24. März, in Höchstädt statt. Von 9 bis 13 Uhr präsentier­en sich Firmen und Ein richtungen in Nordschwab­enhalle, Be rufsschule und in der Messehalle „Das Handwerk.“Mehr dazu steht im Inter net unter www.du und deine zukunft.de

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Foto: Winter Lukas Heiler aus Dattenhaus­en macht bei BSH in Dillingen eine Ausbildung zum Industriem­echaniker – und erarbeitet im Rahmen der Schulpartn­erschaft in seiner ehemaligen Schule in Wittisling­en mit den Schülern Werkstücke.
 ?? Foto: Kapfer ?? Celina Kapfer aus Gremheim macht bei Surteco in Pfaffenhof­en eine Ausbildung zur Medientech­nologin.
Foto: Kapfer Celina Kapfer aus Gremheim macht bei Surteco in Pfaffenhof­en eine Ausbildung zur Medientech­nologin.
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Foto: Budnik Lisa Budnik aus Wittisling­en macht eine Ausbildung zur medi zischen Fachangest­ellten bei der Bundeswehr in Dillingen. Da rüber hatte sie sich auf der Messe informiert.

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