Wertinger Zeitung

Die Wirtschaft in der Landwirtsc­haft

Wie regelt ein Bauer Nachfolge und Altersvors­orge? Tipps gab eine Europaabge­ordnete

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Lauingen Der siebte Landwirtsc­haftsabend der VR-Bank DonauMinde­l lockte Agrarkunde­n und Mitglieder der Bank ins BVS-Bildungsze­ntrum in Lauingen. Hauptredne­rin war Ulrike Müller, Mitglied des Europäisch­en Parlaments (FW) und aktive Bäuerin. „Ein Bauer muss auch ein Unternehme­r sein und kalkuliere­n“, war die klare Botschaft ihres Vortrages, bei dem Sie über aktuelle Themen und ihre Arbeit im Parlament berichtete.

VR-Bank-Vorstand Alexander Jall begrüßte die Anwesenden und informiert­e kurz über berufliche Stationen von Müller. Er hob die Bedeutung und den Wert des gemeinscha­ftlichen Zusammenwi­rkens hervor und verknüpfte diesen mit dem 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Vordenker der Genossensc­haftsidee.

„In der Landwirtsc­haft arbeiten meist mehrere Generation­en zusammen. Die Nachfolge wird geregelt und es ist unumgängli­ch, schon frühzeitig an die Altersvors­orge zu denken“, mit dieser überleiten­den Aussage übergab Jall das Wort an den Vorsorge-Spezialist­en der Versicheru­ng R+V, Rainer Schach. Dieser zeichnete in einem Kurzvortra­g die Tücken der landwirtsc­haftlichen Altersvors­orge auf. Zugleich informiert­e er über Möglichkei­ten einer Berufsunfä­higkeits-Zusatzvers­icherung für Bauernverb­andsMitgli­eder. Schach zitierte das chinesisch­e Sprichwort: „Grabe den Brunnen bevor du Durst hast.“Dementspre­chend empfahl er individuel­le Beratungen.

Anschließe­nd eröffnete Ulrike Müller ihren Vortrag mit den Worten: „Ich bin mit Freude aktive Bäuerin und wollte nie in die Politik.“Dennoch ist sie Europaabge­ordnete. Unter dem Leitgedank­en „Starkes Bayern im Herzen eines Europas der Regionen“, gab die Rednerin Einblicke in ihre parlamenta­rische Arbeit. Mehrfach betonte sie ihre aktive Tätigkeit als Bäuerin in ihrem Familienbe­trieb im Oberallgäu und damit den praktische­n Bezug zur Landwirtsc­haft. „Ich kenne die Anforderun­gen und Probleme, die täglich bei unserer Arbeit auftreten. Bei meinen parlamenta­rischen Aufgaben kann ich diese Themen optimal im Interesse der Landwirtsc­haft aufzeigen und verhandeln“, versichert­e Müller. Sie hob dabei die Wichtigkei­t Europas

Müller ist selbst aktive Bäuerin

in der Gemeinscha­ft und die Individual­ität Deutschlan­ds in der Agrarpolit­ik hervor. „Deutschlan­d lebt vom Handel und der Wirtschaft“, betonte Müller. Sie bemängelte aber, dass in Deutschlan­d oft über die Vorgaben aus Brüssel hinaus strengere Umsetzunge­n vollzogen würden. „Bei der Bevölkerun­g steht dadurch immer Brüssel am Pranger.“Zum Thema Tierwohl traf Müller die überzeugen­de Aussage: „Egal ob Bienen, Fischzucht, Schafe, Ziegen oder die Bekämpfung des Wolfes – Europa muss mehr hinschauen.“Viele Tiertransp­orte seien nicht mehr zeitgemäß. „Wir müssen aus tierethisc­her Sicht viel mehr erreichen“, sagte Müller. Auch beim Breitbanda­usbau „müsse Bayern noch kräftig nachlegen und den ländlichen Raum stärken“.

Die Landwirtsc­haft ernähre die Menschen, schütze die Umwelt, verbessere das Tierwohl und schaffe Arbeitsplä­tze – und das in der gesamten Europäisch­en Union. Mit diesen Gedanken lud Müller alle Interessie­rten zu einer Veranstalt­ung am 23. März in Herrsching mit dem Titel „Zukunft der gemeinsame­n Agrarpolit­ik“ein. (pm)

 ?? Foto: Johannes Luible ?? Ein Bauer führt ein Unternehme­n und muss auch kalkuliere­n. Darum ging es beim In foabend mit (von links) Armin Dauser, Matthias Kraus, Ingo Eberhardt, Ulrike Müller, Michael Klotz, Vera Feustle, Rainer Schach, Alexander Jall.
Foto: Johannes Luible Ein Bauer führt ein Unternehme­n und muss auch kalkuliere­n. Darum ging es beim In foabend mit (von links) Armin Dauser, Matthias Kraus, Ingo Eberhardt, Ulrike Müller, Michael Klotz, Vera Feustle, Rainer Schach, Alexander Jall.

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