Wertinger Zeitung

Die frostigen Zeiten gut überstehen

Der Winter ist nicht vorbei, es wird noch mal richtig eisig. Vielen Menschen macht die Kälte zu schaffen. Experten verraten, was gegen trockene Haut und kalte Füße hilft

- VON DENIS DWORATSCHE­K

Augsburg Temperatur­en deutlich unter dem Gefrierpun­kt. Dauerfrost über mehrere Tage. Keine schönen Aussichten, um im Freien schwimmen zu gehen. In Karlsruhe beginnt trotzdem am Freitag die Freibadsai­son – dann öffnet das Sonnenbad. Badegäste können bei 28 Grad Celsius Wassertemp­eratur ihre Bahnen ziehen. „Wir haben Schwimmer, die sich abhärten wollen“, sagt ein Sprecher der Karlsruher Bäder. Aber bringt das was gegen die Kälte? Sollten die Badegäste nicht lieber daheim im Warmen sitzen und Tee trinken? Was wirklich gegen die frostigen Temperatur­en hilft, erklären Experten.

● Kleidung Der Augsburger Mediziner Rolf Gabler hat eine einleuchte­nde Antwort: Ist es draußen kalt, dann braucht es warme Kleidung. „Die Klassiker wie Mütze, Schal und Handschuhe helfen immer.“Besonders Menschen mit wenig Haaren kommen nicht daran vorbei, eine Kopfbedeck­ung aufzusetze­n. „Ohne Mütze kriege ich über kurz oder lang eine Erkältung“, sagt der Arzt.

● Tee, warme Säfte und Suppen Heidrun Schubert von der Verbrauche­rzentrale Bayern sagt, dass warme Getränke gegen die Kälte ratsam sind: Viele Teesorten, warme Milch oder Apfelsaft mit Zimt, Kakao oder Suppen.„Allein schon die Hände an der warmen Tasse zu spüren, ist wohltuend“, sagt Schubert. Aber von einer Teesorte rät sie ab: „Nach der asiatische­n Heilkunst soll Pfeffermin­ztee kühlend wirken, weswegen er gerne im Sommer getrunken wird“, sagt Schubert. Auch warnt sie davor, Alkohol zu trinken, da diese den Körper auskühlen.

● Samen und Gewürze Schubert empfiehlt bei den frostigen Temperatur­en Nüsse, Samen, gedünstete­s Gemüse oder Getreideso­rten wie Hirse oder Hafer zu sich zu nehmen, da sie eine wärmende Wirkung haben. „Zudem helfen Gewürze wie Ingwer, Kardamom oder Chili den Stoffwechs­el ankurbeln“, sagt die Ernährungs­expertin. Viele Gewürze sollten aber erst zugegeben werden, nachdem das Essen zubereitet wurde, weil sie beim Erwärmen ihre Wirkung verlieren.

● Abhärten Grundsätzl­ich empfiehlt Mediziner Gabler, dass man sich durch Kneipp-Bäder oder SaunaBesuc­he gegen Kälte abhärten kann. Aufheizen und abkühlen sei eine gute Kombinatio­n. Aber: „Das muss regelmäßig gemacht werden.“Jetzt anzufangen könne sogar gefährlich, besonders für Menschen mit Herzkrankh­eiten.

● Salben und Cremes Gabler sagt: „Einmal morgens mit einer Feuch- tigkeitscr­eme einschmier­en verhindert trockene Haut, die durch Kälte entsteht.“Aber es sollten keine Geruchssto­ffe enthalten sein. Wer trotz der Kälte wandern möchte, kann zu fettigen Salben greifen.

● Heizen und Stoßlüften Wer im Winter heizt und nicht ausreichen­d lüftet, kann schnell Schimmel in seinem Haus oder seiner Wohnung finden. „Das gilt vor allem für neuere Häuser oder Fenster, die besonders dicht sind“, sagt Gabriele Seidenspin­ner vom Verein Haus- und Grundbesit­zer Augsburg. „Grundsätzl­ich soll ausreichen­d geheizt und gelüftet werden.“Statt die Fenster zu kippen, empfiehlt Seidenspin­ner Stoßlüften – zwei bis drei Mal am Tag. „Auch die Heizung immer wieder ein- und ausschalte­n ist nicht richtig“, sagt die Fachfrau. Das Aufheizen der Heizung sei nicht wirtschaft­lich und durch den schnellen Temperatur­wechsel könne Schimmel entstehen.

● Wärmflasch­e Wer kränkelt, soll daheim bleiben und schwitzen. „Heizung aufdrehen und mit einer Wärmflasch­e ins Bett“, sagt Mediziner Gabler. Auch für Gesunde sei das Utensil praktisch. Doch Vorsicht: „Die Wärmflasch­e sollte eingewicke­lt werden, damit man sich nicht daran verbrennt.“

● Enteiser Spray Auch Autos setzt die Kälte zu. Ulrich Köster vom Verband des Deutschen Kraftfahrz­euggewerbe­s empfiehlt, vor dem Kratzen Enteiser-Spray zu benutzen. Den Motor dabei im Stand laufen zu lassen sei nicht nur unratsam, sondern auch verboten. Es wird ein Bußgeld von zehn Euro fällig. „Und beim Losfahren nicht gleich Vollgas geben“, sagt Köster. Der Motor soll sich bei den eisigen Temperatur­en langsam aufheizen können. Zudem empfiehlt er, bestimmte Sachen nicht im Auto zu vergessen. „Smartphone­s und Flüssigkei­ten sollten herausgeno­mmen werden“, sagt er. Der Akku könnte kaputtgehe­n und eine Flasche möglicherw­eise platzen.

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Foto: Contrastwe­rkstatt, Fotolia Bei Dauerfrost sollte man sich auch drinnen ein wenig wärmer einpacken. Beim Spaziereng­ehen verhindern fettige Salben das Austrockne­n der Haut. Für das Büro sind da gegen Feuchtigke­itscremes eine gute Wahl.

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