Umdenken im Schneckentempo
Das Reich der Wünsche ist unendlich, das Reich der Möglichkeiten ist begrenzt. So lautete in den vergangenen Jahren einer der Standardsprüche des scheidenden Ministerpräsidenten, wenn ihm die Forderungen an „den Staat“mal wieder als zu überzogen erschienen. Eine der Forderungen, die immer wieder vorgetragen und von der CSU während Seehofers Regierungszeit ziemlich konsequent ignoriert wurde, ist die Forderung nach mehr staatlicher Unterstützung für Städte und Gemeinden beim Erhalt der öffentlichen Schwimmbäder.
Die Staatsregierung verwies regelmäßig darauf, dass der Freistaat seinen Kommunen ohnehin stets mehr Geld gebe als andere Bundesländer und dass es sich bei Schwimmbädern um kommunale Einrichtungen handle. Die Kommunen hielten dagegen, dass es eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“sei, den Kindern das Schwimmen beizubringen, und dass sie die hohen Sanierungskosten für die Bäder ohne staatliche Unterstützung nicht stemmen könnten.
Nur ganz langsam gelingt es der Opposition im Landtag im Verbund mit Wasserwacht und Lebensrettungsgesellschaft, die regierende CSU zu einem Umdenken zu bewegen. Immerhin bekennt sich nun auch die Staatsregierung zu der „gesamtgesellschaftlichen Aufgabe“. Was das in Euro und Cent heißt, wird sich aber erst nach der Wahl zeigen.