Filme und ihre Botschaften
Ganz am Ende spricht dann der stolze König einer bislang verborgenen afrikanischen Supermacht vor den Vereinten Nationen: „In der Krise baut der Weise Brücken, der Dumme baut Mauern.“Und er verspricht, Wissen und Reichtum mit der Welt zum Wohle aller zu teilen. „Black Panther“heißt der Film, er läuft derzeit in den Kinos und feiert mit fast durchweg dunkelhäutiger Besetzung bei einem ebensolchen Regisseur erstmals einen schwarzen Comic-Superhelden auf der Leinwand… Botschaften über Botschaften – an, um und in diesem unterhaltsamen Film. Mitten in einer Filmwelt, die derzeit ohnehin sehr genau darauf achtet, was welcher Film von wem und mit wem wozu zu sagen hat – und warum er also Preise verdient hat oder eben nicht. Ziel des Panthers war freilich der Trump’sche Geist, Adressat dessen Gegner
(Spiegel Online schrieb: „Das Drecksloch schlägt zurück“). So wie starke Frauenfiguren oder gar Regisseurinnen als Statement in der MeToo-Debatte gelten… Schwierige Zeiten für Kunst, die sich klassisch weniger an Gesellschaft und Politik als an den Menschen richtet.
Würde also eine Wahl, die das American Film Institute 2006 fällte, heute anders lauten? Zum inspirierendsten Film aller Zeiten nämlich wurde da gekürt: „Ist das Leben nicht schön?“, im Original „It’s a Wonderful Life“, aus dem Jahr 1946. Ein Mann namens George Bailey ist überzeugt, dass sein Leben ein Fehlschlag war, wünscht sich, er wäre nie geboren worden, will sich umbringen. Daraufhin zeigt ihm sein persönlicher Schutzengel (er heißt Clarence Odbody), wie anders – und wie viel schlechter – das Leben in dessen Heimatstadt verlaufen wäre, hätte George nie existiert. Und ja, ein Jahr nach Ende der wahren Weltkriegskatastrophe: Es gibt ein Happy End – ohne Superhelden, ohne Oberschurken. Aber dafür mit Kitsch? Genau. Wie bei jedem Botschaftskino. Gerade auch dem heutigen.