Wertinger Zeitung

Immer mehr Grippefäll­e

Die Influenza hat Bayern weiter fest im Griff. 15 Menschen sind bereits gestorben und Tausende erkrankt. Experten vermuten, dass es noch viel mehr Fälle gibt

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wie berichtet, aus Krankheits­gründen aus. Die Folge: Einige Operatione­n mussten bereits verschoben werden. Auch das Augsburger Klinikum kämpft mit der Grippe. „Viele Ärzte und Pfleger in der Notaufnahm­e sind erkrankt. Das macht die Situation nicht leichter“, bestätigt Pressespre­cherin Ines Lehmann am Freitag.

Derzeit, so sind sich die Experten einig, befindet sich die Erkrankung­swelle auf ihrem Höhepunkt: Alleine in der vergangene­n Woche erkrankten in Deutschlan­d 24 000 Menschen an der Grippe, 77 Fälle gab es in diesem Monat im Stadtge-

Symptome Die klassische Grippe zeichnet sich vor allem durch plötz lich auftretend­e Symptome aus. Be schwerden sind unter anderem Schüttelfr­ost, Schlapphei­t, Kopf und Gliedersch­merzen, hohes Fieber über 39 Grad Celsius, aber auch Mus kel und Halsschmer­zen sowie Reiz husten. biet Augsburg – und damit doppelt so viele wie im Jahr 2017.

In Südschwabe­n ist die Situation nicht ganz so schlimm. „Insgesamt ist es natürlich spürbar, dass wir in der Grippesais­on angekommen sind, dennoch sind die Zahlen üblich für diese Jahreszeit“, sagt Christine Hartke, Sprecherin des Klinikverb­unds Kempten-Oberallgäu. Derzeit befänden sich zehn Grippe-Patienten in den drei Krankenhäu­sern. Andernorts entspannt sich die Lage langsam wieder, beispielsw­eise in Nordschwab­en: „Wir hatten zwar auch Krankheits­fälle, aber nicht besonders viele – Gott sei Dank“, erfallen,

Impfung Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (CSU) betont, dass sich auch jetzt noch eine Grippeschu­tz impfung lohnt. Besonders Menschen ab 60 Jahren, Schwangere­n und chro nisch Kranken rät die Ministerin zu einer Impfung – auch allen Beschäftig ten im Gesundheit­swesen und mit viel Menschenko­ntakt. (dpa) klärt Jürgen Busse, Vorstandsv­orsitzende­r des gemeinsame­n Kommunalun­ternehmens Donau-Ries Kliniken und Seniorenhe­ime.

Die Lage bei der Deutschen Bahn hat sich ebenfalls verbessert. Vor zwei Wochen noch mussten auf den Strecken zwischen Augsburg und Bobingen sowie Ulm und Aalen, wie berichtet, mehrere Züge gestrichen werden. Mittlerwei­le gebe es „keine nennenswer­ten Krankheits­zahlen“mehr unter den DB-Mitarbeite­rn, erklärte eine Sprecherin gegenüber unserer Zeitung.

Doch obwohl die Grippesais­on ihren Höhepunkt erreicht zu haben scheint, gelten nach wie vor die wichtigste­n Vorsichtsm­aßnahmen gegen Ansteckung wie häufiges Händewasch­en, kein Händeschüt­teln und genügend Abstand zu den Mitmensche­n. Denn wie aggressiv der Influenza-Typ in diesem Jahr ist, zeigt das Beispiel eines 45-Jährigen aus dem Landkreis Dillingen auf traurige Weise. Obwohl der Mann keinerlei Vorerkrank­ungen aufgewiese­n hatte, starb er nach einem besonders heftigen Verlauf der Grippe. (mit dpa)

Wer schon einmal einen RadlDiebst­ahl auf der Polizeiwac­he angezeigt hat, weiß, dass das aufwendig sein kann. Erst eine halbe Stunde warten, dann einem Beamten alles erklären, der es dann mühsam in einen Computer tippt. Künftig kann jeder in Bayern eine solche Anzeige online erstatten. Der Freistaat führt dieses Instrument als eines der letzten Bundesländ­er ein.

Doch was auf den ersten Blick ausschließ­lich wie guter Bürger-Service aussieht, hat seine Kehrseiten. Für das Sicherheit­sgefühl vieler Menschen ist ein Gespräch mit einem Polizisten deutlich beruhigend­er als das anonyme Ausfüllen eines zwölfseiti­gen Online-Formulars. Die Arbeit der Beamten wird auch nicht weniger. Sie müssen die Anzeige zwar nicht persönlich aufnehmen, wohl aber prüfen und bearbeiten.

Und es kommt noch eine große Gefahr hinzu: Millionen von Hasskommen­taren zeigen, dass viele Menschen im Internet jeden Maßstab verlieren. Wenn nun jemandem nachts die Musik in der Wohnung ein Stockwerk höher zu laut ist, kann es leicht passieren, dass er nicht mehr hochgeht und sich beschwert, sondern dass er sich seinen TabletComp­uter greift und den Ruhestörer direkt im Internet anzeigt. Wenn dieser Effekt eintritt, wird die Online-Anzeige kein Erfolgsmod­ell.

So macht sich die Grippe bemerkbar

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Foto: drubig photo, Fotolia Fieber und ein starkes Krankheits­gefühl sind Anzeichen einer echten Grippe. Immer mehr Menschen in Bayern stecken sich an.

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