Wertinger Zeitung

Ein Preis für zwei Landkreise und ein Konzept

Donautal-Aktiv und Regionalma­rketing Günzburg wurden in München gemeinsam geehrt

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München Nur zu gerne erzählt Lothar Kempfle die Geschichte eines Mannes, der ihm völlig begeistert von einer Radl-Aktion vorschwärm­te. Jedes Jahr fahre er da mit, mit vielen tausend anderen, quer durch die Region zwischen Krumbach und Wertingen. Kempfle, Geschäftsf­ührer von DonautalAk­tiv, wusste gleich, wovon der Mann sprach: dem jährlichen Radelspaß. Und freute sich riesig über das Lob des Mannes.

Die Region Schwäbisch­es Donautal hat am Freitag das Goldene Pedal 2018 gewonnen. Lothar Kempfle hat den Preis zusammen mit einem Vertreter der Regionalma­rketing Günzburg auf der Reise- und Freizeitme­sse in München in Empfang genommen. Es sind zwei große Premieren: Der Preis wurde zum ersten Mal ausgelobt, und beworben hat sich Donautal-Aktiv auch zum allererste­n Mal. Eine Prämie gibt es dafür nicht, wohl aber ein bayernweit einzigarti­ges Logo: das „Goldene Pedal“. Damit kann der Verein jetzt werben, bis der Preis wieder vergeben wird – „wie nach einer MissWahl“, sagt Kempfle und lacht. Die Freude darüber, dass es beim ersten Mal gleich so geklappt hat, ist groß. „Manchmal fragt man sich ja schon, wofür man das alles macht“, sagt Kempfle. Ein Preis von außen, eine bayernweit­e Auszeichnu­ng, das sei eine Bestätigun­g der Arbeit – nicht für Donautal-Aktiv in Bächingen, sondern auch für die vielen Menschen, die sich für die verschiede­nen Projekte engagieren.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclu­b (ADFC) hat zwei Preise vergeben. Das „Beste Radtourism­us-Gesamtkonz­ept“ging nach Bächingen. Außerdem wurde die „Beste Radtourism­us-Serviceide­e 2018“gekürt. Die Konkurrenz war so groß, dass Kempfle sich zuerst gar keine Chancen ausrechnet­e. Doch nach der Bewerbung Ende vergangene­n Jahres erfuhr er zur großen Überraschu­ng: „Wir sind unter den ersten drei Nominierte­n für das beste Gesamtkonz­ept!“Es folgte eine 15-minütige Präsentati­on vor der Jury samt einer 15-minütigen Befragung. Danach fühlte Kempfle sich siegessich­er. „Ich kam heim und dachte, okay, das haben wir gewonnen.“Das lag daran, dass die landkreisü­bergreifen­de Zusammenar­beit die Tourismuse­xperten schwer beeindruck­t hatte. Und die Kooperatio­n geht ja noch viel weiter, zum Teil bis hinter Heidenheim und gen Donauwörth. Weil das ohne ganz viele Menschen, die die Projekte leben, nicht gehen würde, will Kempfle den Preis mit ihnen allen noch gebührend feiern. „Nicht Donautal-Aktiv hat den Preis gewonnen, sondern die Region. Weil alle in einem Boot sind.“

Martina Kiderle, stellvertr­etende Landesvors­itzende des ADFC Bayern und Tourismusb­eauftragte, sagte am Freitag bei der Verleihung: „Mit dem ‚Goldenen Pedal‘ möchten wir diejenigen Akteure im Radtourism­us auszeichne­n, die mit innovative­n und kreativen Serviceang­eboten zur Spitzenpos­ition des Freistaate­s beigetrage­n haben. Um den ersten Platz unter den Radreisere­gionen zu halten, ist auch weiterhin Innovation gefragt.“

Mit dem Projekt „Qualitätsm­anagement Radwegenet­z Schwäbisch­es Donautal“habe der Regionalen­twicklungs­verein eine fasziniere­nde thematisch­e Aufbereitu­ng zum Erfahren der Region geschaffen, so das Urteil der Jury. Damit biete das Radwegenet­z „ein bisschen mehr als die Anderen“und beziehe Gäste und Einwohner gleicherma­ßen ein. (dz, pm) Kommentar Seite 31

Wie nach einer Miss Wahl

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Foto: Werner Müller Die strahlende­n Gewinner (von links): Carina Huch (Regionalma­rketing Günzburg), Yvonne Streitel (Donautal Aktiv), Axel Egermann (Regionalma­rketing Günzburg) und Lothar Kempfle (Donautal Aktiv).

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