Wertinger Zeitung

Tradition und Veränderun­g

- VON HERTHA STAUCH reaktion@wertinger zeitung.de

Es ist verständli­ch – Traditione­n sind im Laufe von Jahrhunder­ten gewachsen, kirchliche Tage wie der Josefstag, Dreifaltig­keitstag oder der Tag des heiligen Leonhard sind wichtige Marksteine im Jahr der katholisch­en Kirche. Sind sie es noch, oder waren sie es einmal? Das ist die Frage. Denn diese drei Tage, für die Buttenwies­en über ein Marktrecht verfügt, laufen seit Jahren nicht mehr so, wie sie laufen sollen. Besucher und Fieranten bleiben vor allem dann aus, wenn das Wetter schlecht ist. Hinzu kommt, dass es im Umland das Jahr über viele Märkte gibt und sich die Marktbesch­icker und Gäste dort konzentrie­ren, wo am meisten geboten ist.

Die Wirtschaft­svereinigu­ng Buttenwies­en hat deshalb gut daran getan, das bisherige Konzept zu überdenken und tolle Ideen entwickelt: Künftig soll es nur noch einen Markt geben und dieser wird auf eine breite Bühne gestellt, auf der sich die ganze Großgemein­de präsentier­en kann. Ein erster Versuch im vergangene­n Jahr – eine MiniGewerb­eschau am Rande des Marktgesch­ehens – hatte schon viel Zuspruch gefunden. Auf dieser Erfahrung will nun die WV aufbauen. WV-Vorsitzend­er Josef Hofer betont zu Recht, dass sich die WV den heimischen Betrieben verpflicht­et fühlt und in deren Sinne handeln muss.

Auf der anderen Seite gibt Pfarrer Klaus Ammich zu bedenken, dass die Herkunft des Dreifaltig­keitsmarkt­es aus dem kirchliche­n Patroziniu­m resultiert – die Pfarrkirch­e Buttenwies­en ist der Heiligen Dreifaltig­keit geweiht. Das Ereignis des Patroziniu­ms wird durch einen Markt aufgewerte­t, der Markt hat sich wohl dadurch entwickelt. Eine Position, die die katholisch­e Gemeinde deshalb nicht einfach aufgeben will.

Wo aber liegt die heutige Lebenswirk­lichkeit? Darüber zerbrach sich der Gemeindera­t den Kopf, ehe er dem neuen Konzept zustimmte und damit der Tatsache, dass der Markt auf einen anderen Termin verlegt wird. Ist somit eine Tradition in Buttenwies­en verloren gegangen? Nicht zwingend. Denn die Tradition des Patroziniu­msfestes könnte ja ebenso „erneuert“werden. Vielleicht mit einer anderen Veranstalt­ung, wie einem Gartenfest im Pfarrgarte­n mitten im schönen Monat Mai? Oder einer anderen Besonderhe­it, mit der der Tag begangen wird ...

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