Wertinger Zeitung

Über Geld und die Geburtshil­fe

Landrat Schrell informiert die Bürgermeis­ter

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Während der Sitzung des Gemeindeta­ges in Wittisling­en (siehe weiteren Artikel auf dieser Seite) informiert­e Landrat Leo Schrell die Bürgermeis­ter des Landkreise­s über den Kreishaush­alt 2018. Die gute Nachricht: Die Deckungslü­cke in Höhe von 2,8 Millionen Euro, die noch vor ein paar Wochen klaffte, sei nach zahlreiche­n Sitzungen geschlosse­n worden. Der Haushalt profitiere von einer Steigerung der Umlagekraf­t von 9,13 Prozent, knabbere aber noch an dem Einbruch im vergangene­n Jahr. Am Montag, 5. März, wird dem Kreisaussc­huss ein ausgeglich­ener Haushalt vorgelegt. Schrell rechnet mit einer geschlosse­nen Zustimmung des Gremiums zu den Zahlen. Dazu gehören Investitio­nen in Höhe von 14,1 Millionen Euro, etwa für die energetisc­he Sanierung der Wertinger Realschule oder des Dillinger Sailergymn­asiums. 1,1 Millionen Euro werden in den Schuldenab­bau gesteckt. Die Schulden seien seit 2014 um 7,5 Millionen Euro im Stammhaush­alt und bei den Kommunalun­ternehmen gesunken. Die Bürgschaft­en für Krankenhäu­ser konnten nicht gesenkt werden; die Defizite in diesem Bereich steigen weiter. Eine Senkung der Kreisumlag­e, die mit 49,75 Prozentpun­kten sehr hoch ist, sei nicht möglich. Der Haushalt hat ein Volumen von insgesamt 120 Millionen Euro. Binswangen­s Bürgermeis­ter Anton Winkler erkundigte sich, warum für die Höchstädte­r Berufsschu­le inzwischen Gesamtkost­en von 15 Millionen Euro veranschla­gt sind. Schrell erklärte, dass zum einen die bislang mitgenutzt­en Zimmer in der Grundschul­e wegfallen, also Raum geschaffen werden muss. Außerdem

Die Frage nach dem Optimismus

müssen das Gebäude und der Praxisteil saniert werden.

Dillingens Dritter Bürgermeis­ter Peter Graf fragte, ob es Neues über die Geburtshil­fe gibt, die wegen Personalma­ngel ab 23. März vorübergeh­end bis 30. Juni geschlosse­n wird. „Was in der Vergangenh­eit passiert ist, ist nicht gut für die Stadt Dillingen und den Landkreis. Mich hat das persönlich sehr verwundert und verärgert.“

Schrell sagte, es fänden Gespräche mit potenziell­en neuen Ärzten statt. Buttenwies­ens Bürgermeis­ter Gerhard Kaltner fragte, ob dieser Optimismus berechtigt sei. Schrell bejahte, eben aufgrund der Gespräche und der Zusicherun­g des Hebammente­ams, am 1. Juli wieder mit anzupacken. „Für uns Randgemein­den ist es zum Krankenhau­s nach Dillingen oder nach Günzburg gleich weit“, meinte Aislingens Bürgermeis­ter Jürgen Kopriva und hing die Frage an, inwieweit die Stadt Dillingen bereit sei, die Defizite mitzutrage­n. Schrell hielt diese Frage für nachvollzi­ehbar. Die schwangere­n Frauen in den Randgemein­den bekommen ihre Kinder unter anderem auch in Günzburg, Heidenheim, Donauwörth und Augsburg (wir berichtete­n). Er erinnerte daran, dass Dillingen nicht nur am Defizit – 100000 Euro im Jahr –, sondern auch an den Investitio­nen am Krankenhau­s beteiligt sei. So flossen in die Ausstattun­g der Geburtshil­fe seitens des Landkreise­s zuletzt 800 000 Euro und seitens der Stadt 250 000 Euro.

Der Kreisaussc­huss trifft sich am Montag, 5. März, zur nächsten Sitzung zusammen. Sie beginnt um 14 Uhr im Großen Sitzungssa­al des Dillinger Landratsam­ts. Auf der Tagesordnu­ng ste hen unter anderem die Beratung über den Kreishaush­alt, die Genehmigun­g der Finanzplan­ung und des Investitio­ns programms für die Haushaltsj­ahre 2017 bis 2021.

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