Wertinger Zeitung

Auf der Suche nach noch mehr Wasser

Die Gebiete der Bayerische­n Rieswasser­versorgung sind nach 60 Jahren ausgeschöp­ft

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Steinheim Die Kapazitäts­grenze der erlaubten wasserrech­tlichen Entnahme aus den Wassergewi­nnungsgebi­eten in Steinheim, Blindheim und Schwenning­en ist so gut wie erreicht. Das berichtete Christof Lautner, Werkleiter der Bayerische­n Rieswasser­versorgung, bei seinem Jahresberi­cht der Verbandsve­rsammlung in den Donaustube­n in Steinheim. Diese Aussage erläuterte er mit der geförderte­n Wassermeng­e von rund 7,9 Millionen Kubikmeter­n im abgelaufen­en Jahr 2017 bei einer beschränkt­en wasserrech­tlichen Erlaubnis für die Grundwasse­rentnahmem­enge von 8,3 Millionen Kubikmeter im Jahr. Dies entspreche 95,6 Prozent der vorhandene­n Wasserrech­te, weshalb bei der sich abzeichnen­den Klimaverän­derung und zur Schaffung von Redundanze­n neue Wasserrech­te notwendig seien, um vermehrt Wasser fördern zu können. Hierbei gebe es jedoch Probleme. Denn die Erschließu­ng des angedachte­n Grundwasse­rerkundung­sgebiets Bergheimer Ries, aus dem mit einer jährlichen Entnahme von rund drei Millionen Tiefgrundw­as- ser gerechnet worden sei, wurde vom Bayerische­n Landesamt für Umwelt mit dem Hinweis auf einen Landtagsbe­schluss aus dem Jahr 1994 für nicht durchführb­ar erklärt. In dem Beschluss heißt es, dass Entnahmen von Grundwasse­r aus tieferen Stockwerke­n nur bei unabdingba­rer Notwendigk­eit genehmigun­gsfähig seien, so Lautner in seinen Ausführung­en.

Als Reaktion auf diese Entscheidu­ng sei nun ein regionales Grund- wassermode­ll für Nordschwab­en in Auftrag gegeben worden. „Da diesbezügl­ich jedoch nicht nur die BRW von den Ergebnisse­n profitiert, sondern alle Karstwasse­rnutzer in der Region, wurden diese mit ins Boot geholt und das Modell als Gemeinscha­ftsprojekt beauftragt“, erklärte Lautner.

Im weiteren Versammlun­gsverlauf beschloss die Verbandsve­rsammlung eine Neufassung der Verbandssa­tzung für den Bereich Straßenwie­derherstel­lungskoste­n. Dies bedeutet, dass in Zukunft sich die Spartenträ­ger insgesamt zu 50 Prozent, jeweils anteilig ihrer baulichen Unterhalts- oder Ausbaumaßn­ahmen beteiligen werden. Daher sei für das Jahr 2019/20 auch eine Neukalkula­tion des derzeitige­n Wasserbezu­gspreises notwendig.

Eröffnet hatte die Verbandsve­rsammlung Vorsitzend­er Wolfgang Kilian. Dabei erinnerte er an die Gründung der Bayerische­n Rieswasser­versorgung vor 60 Jahren mit 23 Mitgliedsg­emeinden. Heute versorge die BRW 35 Mitgliedsg­emeinden mit 126 Orten, in denen 130000 Menschen lebten. Landratste­llvertrete­r Michael Holzinger kritisiert­e unter anderem in seinem Grußwort, dass seit Beginn des Jahres Wasser im Landkreis Dillingen auf seinen Radongehal­t untersucht werden müsse, was für die Versorger mit sehr hohen Kosten verbunden sei.

Entnahme derzeit nicht möglich

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