Wie schwierig ist Müllfasten im Landkreis?
Eine Dillingerin erzählt von ihren Erfahrungen. Der Abfallwirtschaftsverband gibt Tipps zum Vermeiden von Müll
Landkreis Mit dem Thema Müllfasten ist unsere Zeitung in die diesjährige Fastenzeit gestartet. Unserem Aufruf, eigene Ideen zu dem Thema einzubringen ist unter anderem Hannelore Häringer aus Dillingen gefolgt. Zumindest in Dillingen, sagt sie, sei es sehr wohl möglich mit Behältern einzukaufen. Beim Metzger oder an der Wursttheke im Supermarkt nimmt sie einen Behälter mit und bekomme anstandslos ihre Ware. Für Gemüse, Äpfel und ähnliches hat Hannelore Häringer stets eine Papiertüte dabei, wiegt die Ware ab und gibt alles zusammen in ihre Papiertüte. Die Preisetiketten klebt die Dillingerin auf die Tüte. „Ich habe noch nie Probleme gehabt“, schreibt sie und fragt sich gleichzeitig: „Warum muss eine Gurke eine Folie umhaben?“
Die ganzen Wurstsorten müssten ihrer Meinung auch nicht in Folie verkauft werden. Bei einem Metzger werden sie nur noch in Folie verkauft. „Andere kommen davon weg, die machen weiter“, gibt sie zu bedenken und regt an: „Vielleicht kann jeder ein wenig dazu beitragen, dass der Müllberg kleiner wird.“
Weniger Abfall bedeute nicht nur mehr Umwelt – und Lebensqualität, sondern oft kann so auch Geld gespart werden. Das gibt Ingetraud Wohlfahrt vom Abfallwirtschaftsverband (AWV) Nordschwaben zu bedenken. „Jeder kann sich überlegen, wo sein persönliches Abfallvermeidungspotential steckt“, sagt die Pressesprecherin. Folgende Anregungen und Tipps dazu gibt der AWV zum Abfallvermeiden:
Verschenken statt Wegwerfen! Der AWV bietet auf seiner Website eine Verschenke-Plattform an. Diese kann kostenlos genutzt werden. Denn viele Dinge sind zu schade zum Wegwerfen. Oder fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis, ob jemand seine Vase, die Kaffeema- schine oder das Regal gebrauchen kann. Gut erhaltene Stücke können auch an caritative Gruppen verschenkt werden. Informieren Sie sich vor Ort, welche Vereine es gibt und was diese benötigen.
Keine Lebensmittel für die Müll tonne! Die meisten von uns haben nicht das Gefühl, viele Lebensmittel wegzuwerfen. Doch ein Blick auf die Zahlen zeigt: Dieses Gefühl täuscht. Jedes achte Lebensmittel, das wir einkaufen, landet in der Tonne. Es gibt Studien, die belegen, dass jeder von uns pro Jahr etwa 82 Kilogramm Lebensmittel wegwirft. Wir Verbraucher haben es selbst in der Hand nicht so viel wegzuwerfen. Deshalb: Bedarfsgerecht einkaufen, richtig lagern, Reste verwerten.
Loser Ware den Vorzug geben! Kaufen Sie dort ein, wo Ware offen angeboten wird. Lassen Sie sich lose Ware in mitgebrachte Behälter abfüllen (Wurst, Käse, Salate, Obst, Gemüse, Brötchen). Auf Wochenmärkten wird in der Regel Obst und Gemüse ohne Verpackung angeboten und kann nach dem Abwiegen direkt in den mitgebrachten Korb gelegt werden.
Mehrwegglasflaschen und Mehr wegkästen bevorzugen! Mehrwegglasflaschen können bis zu 50 Mal wieder befüllt werden. Besonders gut sind standardisierte Mehrwegsysteme. Wem das Schleppen von Mineralwasserkästen zu mühsam erscheint, für den ist eventuell ein Wassersprudler die bessere Alternative. Hier wird Leitungswasser mit Kohlensäure angereichert.
Auf Miniportionsverpackungen verzichten! Kaufen Sie möglichst keine Miniportionsverpackungen, bei denen die Verpackung oft umfangreicher und teurer ist als der Inhalt. Verzichten Sie auf den Kauf von beispielsweise kleinen Minijoghurts, Kaffeesahne in Plastik, Marmeladen- oder Honigdöschen, kleinen Safttüten.
Keine Vielverpackungen kaufen! Mit unnötig verpackten Produkten kann sich das Müllaufkommen unnötigerweise deutlich erhöhen. Negativbeispiele hierfür sind: Blumen in Folienverpackungen und aufwendig verpackte Pralinen und Spirituosen.
Und zum Schluss: Achten Sie auf das Verpackungsmaterial! Wenn Verpackungen nicht ganz vermieden werden können, wählen Sie diejenigen, die sich am besten verwerten lassen, wie Glas, Pappe und Papier. Auch sollten Verpackungen aus einem Material hergestellt sein – also möglichst keine Verbundverpackungen kaufen. Der Wertstoffkreislauf ist geschlossen, wenn Produkte aus Recyclingmaterial auch gekauft werden wie zum Beispiel Hefte aus Recyclingpapier. (pm)