Rückschlag für den Frauenfußball
2008 und 2011 war der Ex-Landesligist noch „Mannschaft des Jahres“. Warum das höchstklassige Damen-Team der Region im Frühjahr nicht mehr aufläuft
Kein schönes Szenario für den Landkreis-Fußball ist folgende Vorstellung: Der FC Gundelfingen als langjähriges „Aushängeschild“zieht seine Männer-Mannschaft aus der Landesliga zurück. Zur Beruhigung der grün-weißen Seele: Dergleichen steht nicht zu erwarten. Anders präsentiert sich die aktuelle Lage allerdings im Frauenfußball. Der SV Donaualtheim als höchstklassiges Team im Verbreitungsgebiet von Donau-Zeitung und Wertinger Zeitung tritt nicht mehr zur BOLFrühjahrsrunde an.
Damit verlieren die regionalen Kickerinnen bereits zum zweiten Mal ihre Spitzenmannschaft, nachdem in der 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bereits Ex-Bayernligist FC Lauingen den Rückzug angetreten hatte. Grund für das SVD-Aus ist ebenfalls der Mangel an Spielerinnen – nach den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 hatte eine ganze Reihe von ihnen das Team verlassen. Unter anderem beendete die routinierte Birgit Müller im Alter von 47 Jahren ihre Karriere, die zehn Jahre zuvor für den TSV Crailsheim in der Frauen-Bundesliga am Ball gewesen war.
„In der Winterpause haben wieder einige aufgehört. Der Spielbetrieb ist mit dem restlichen Kader nicht mehr zu stemmen“, sagt Ab- teilungsleiterin und „Motor“Sibylle Schneider: „Wir lassen das jetzt mal ruhen und schauen am Ende der Saison, ob 2018/19 wieder etwas geht.“
Probleme hatten sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet. Zu Beginn der laufenden Runde musste Donaualtheim bereits seine zweite Damen-Mannschaft aus der Kreisklasse zurückziehen. Nach ihrem Abstieg aus der Landesliga, wo man sechs Jahre lang am Ball war und viermal Sechster wurde (2013 bis 2016), tat sich die „Erste“in der Bezirksoberliga sehr schwer. Der vorletzte Rang mit nur drei Punkten (ein Sieg, neun Niederlagen) und einem Torverhältnis von 9:41 war die bescheidene Bilanz für die Spiele- rinnen der Trainer Roland Kless und Günther Schubert.
Sibylle Schneider: „So sehr ich die Entwicklung auch bedauere: Sie war nicht aufzuhalten.“Dabei war ihr SVD in den Jahren 2008 und 2011 noch zur „Mannschaft des Jahres“im Landkreis Dillingen gewählt worden. Nun steht nur noch ein Mädchen-Team (Bezirksliga) im weiblichen Spielbetrieb des Dillinger Vorortvereins.
Top-Frauen-Mannschaften im DZ/WZ- Raum sind damit die Spielgemeinschaft SSV Glött/SV Aislingen und der SV Grün-Weiß Baiershofen in der Bezirksliga Nord, die von der SG SC Biberbach angeführt wird.