Singen macht Wortelstettens Kindergarten „bärenstark“
Chorverband Bayrisch Schwaben verleiht die Bärenplakette. Kindgerechtes Singen hat viele positive Wirkungen
Wortelstetten Marie weiß genau, welches Lied sie singen möchte. „Kling, Glöckchen, klingelingeling“, erklärt die Vierjährige überzeugt. An dieses Lied hat Marie gute Erinnerungen. Nachdem sie es an Weihnachten gesungen hatte, bekam sie ihre Geschenke. Als sie nun im Kindergarten Wortelstetten mutig vor ihre Kindergartenfreunde tritt und das Lied singt, lobt Christel Holdenried das Mädchen: „Dafür hast du dir die Bärenplakette und den bärenstarken Liederpass verdient.“Als weitere Belohnung bekommt sie Gummibärchen und ein Bär-Bild zum Anmalen.
Alle Kinder trauten sich und bekamen ihre Auszeichnungen. Immerhin hatten sie vorher gemeinsam mit den verschiedensten Übungen gelernt, was dazu gehört, schön und mit Freude zu singen. Um die Auszeichnung zu bekommen, müsse das Lied noch nicht tonrichtig vorgetragen werden. Das hatte Christel Holdenried – Chorleiterin, Stimmbildnerin und Solistin – den Mitarbeitern des Kindergartens bereits im Vorfeld erklärt. Denn noch nicht bei allen Kindern ist in diesem Alter das Gehör zur Stimme entsprechend ausgebildet.
Christel Holdenried kam im Rahmen der Aktion Bärenpass vom Chorverband Bayerisch-Schwaben in den Kindergarten Wortelstetten. Sie engagiert sich im Fachbeirat für Kinder und Jugend im Präsidium des Chorverbandes. Die musikalische Expertin lobte auch Kindergartenleiterin Rosi Kratzer und ihre Mitarbeiterinnen für deren großes Engagement, mit den Kindern kindgerecht zu singen. Deshalb durften sie sich über eine besondere Auszeichnung freuen: die Bärenplakette für die Eingangstür mit der Aufschrift „Wir sind ein bärenstarker Kindergarten“.
Anschließend waren die Eltern eingeladen. Bei den Liedern „Ich kenne einen Cowboy“tanzten die Kinder fröhlich durch den Raum und waren auch begeistert vom Lied „Rot, gelb oder blau“. Bei so viel Freude sangen die Mütter ebenfalls gerne mit den Erzieherinnen und Kindern mit. Unter anderem schallten „Der Kuckuck und der Esel“und „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“durch den Kindergarten.
Einige der Mütter nahmen im November bereits am ElternAbendkurs „Kindgerechtes Singen“teil, zu dem der Kindergarten gemeinsam mit dem Chorverband eingeladen hatte. Damit soll das Singen in der Familie gefördert werden. Es ist wichtig für die Entwicklung des Kindes und hilft, Kontakt zu sich selbst, den Eltern und den Bezugspersonen zu schaffen. Außerdem fördert es das Gehör und die Stimme und dient der Sprachförderung, wissen die Fachleute. Singen lockert den Alltag auf und macht Freude. Bei diesem Kurs wurden Lieder mit verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten erarbeitet. Schon seit zwölf Jahren wird dies erfolgreich in ganz Schwaben praktiziert. Ergänzend lädt der Chorverband immer wieder interessierte Erzieher zum Kurs „Kindgerechtes Singen“ein. Auch hier ist es das Ziel, die Freude an der eigenen Stimme zu wecken. Gefördert werden die Kurse vom Kultusministerium für Wissenschaft und Kunst. (mit pm)