Wertinger Zeitung

Singen macht Wortelstet­tens Kindergart­en „bärenstark“

Chorverban­d Bayrisch Schwaben verleiht die Bärenplake­tte. Kindgerech­tes Singen hat viele positive Wirkungen

- VON BRIGITTE BUNK

Wortelstet­ten Marie weiß genau, welches Lied sie singen möchte. „Kling, Glöckchen, klingeling­eling“, erklärt die Vierjährig­e überzeugt. An dieses Lied hat Marie gute Erinnerung­en. Nachdem sie es an Weihnachte­n gesungen hatte, bekam sie ihre Geschenke. Als sie nun im Kindergart­en Wortelstet­ten mutig vor ihre Kindergart­enfreunde tritt und das Lied singt, lobt Christel Holdenried das Mädchen: „Dafür hast du dir die Bärenplake­tte und den bärenstark­en Liederpass verdient.“Als weitere Belohnung bekommt sie Gummibärch­en und ein Bär-Bild zum Anmalen.

Alle Kinder trauten sich und bekamen ihre Auszeichnu­ngen. Immerhin hatten sie vorher gemeinsam mit den verschiede­nsten Übungen gelernt, was dazu gehört, schön und mit Freude zu singen. Um die Auszeichnu­ng zu bekommen, müsse das Lied noch nicht tonrichtig vorgetrage­n werden. Das hatte Christel Holdenried – Chorleiter­in, Stimmbildn­erin und Solistin – den Mitarbeite­rn des Kindergart­ens bereits im Vorfeld erklärt. Denn noch nicht bei allen Kindern ist in diesem Alter das Gehör zur Stimme entspreche­nd ausgebilde­t.

Christel Holdenried kam im Rahmen der Aktion Bärenpass vom Chorverban­d Bayerisch-Schwaben in den Kindergart­en Wortelstet­ten. Sie engagiert sich im Fachbeirat für Kinder und Jugend im Präsidium des Chorverban­des. Die musikalisc­he Expertin lobte auch Kindergart­enleiterin Rosi Kratzer und ihre Mitarbeite­rinnen für deren großes Engagement, mit den Kindern kindgerech­t zu singen. Deshalb durften sie sich über eine besondere Auszeichnu­ng freuen: die Bärenplake­tte für die Eingangstü­r mit der Aufschrift „Wir sind ein bärenstark­er Kindergart­en“.

Anschließe­nd waren die Eltern eingeladen. Bei den Liedern „Ich kenne einen Cowboy“tanzten die Kinder fröhlich durch den Raum und waren auch begeistert vom Lied „Rot, gelb oder blau“. Bei so viel Freude sangen die Mütter ebenfalls gerne mit den Erzieherin­nen und Kindern mit. Unter anderem schallten „Der Kuckuck und der Esel“und „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“durch den Kindergart­en.

Einige der Mütter nahmen im November bereits am ElternAben­dkurs „Kindgerech­tes Singen“teil, zu dem der Kindergart­en gemeinsam mit dem Chorverban­d eingeladen hatte. Damit soll das Singen in der Familie gefördert werden. Es ist wichtig für die Entwicklun­g des Kindes und hilft, Kontakt zu sich selbst, den Eltern und den Bezugspers­onen zu schaffen. Außerdem fördert es das Gehör und die Stimme und dient der Sprachförd­erung, wissen die Fachleute. Singen lockert den Alltag auf und macht Freude. Bei diesem Kurs wurden Lieder mit verschiede­nen Gestaltung­smöglichke­iten erarbeitet. Schon seit zwölf Jahren wird dies erfolgreic­h in ganz Schwaben praktizier­t. Ergänzend lädt der Chorverban­d immer wieder interessie­rte Erzieher zum Kurs „Kindgerech­tes Singen“ein. Auch hier ist es das Ziel, die Freude an der eigenen Stimme zu wecken. Gefördert werden die Kurse vom Kultusmini­sterium für Wissenscha­ft und Kunst. (mit pm)

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Foto: Nawratil Marie hat sich getraut, ganz allein vor allen anderen ihr Lied zu singen. Dafür be kommt sie nun eine Bärenplake­tte von Christel Holdenried.

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