Hiobsbotschaften ohne Ende
Beim Fußball-Kreisligisten SV Holzheim lief so vieles nicht nach Plan. Zielsetzung für Spielertrainer Rainer Grimminger ist im Abstiegskampf der Relegationsrang
Ehrgeizig ging Rainer Grimminger sein erstes Trainerengagement an. Doch zahllose negative Begleiterscheinungen führten zu einer „Horrorvorrunde“für die Holzheimer. Ständige Wechselspiele verwehrten ihm das Vorhaben, mit einer eingespielten Elf erfolgreich auf Punktejagd gehen zu können.
Soll & Haben Die Gründe für das schlechte Abschneiden bei den Holzheimern im bisherigen Verlauf sind schnell ausgemacht: Auswärts war bisweilen nichts zu holen, und elf Treffer in 14 Partien sind halt viel zu wenig. Mit kargen neun Pluspunkten finden sich die blau-weißen Kicker in der Kreisliga West auf dem letzten Tabellenplatz wieder. „Wir haben in all den Partien immer knappe Resultate erzielt“, verweist Spielertrainer Rainer Grimminger auf die Tatsache, dass man in der Liga durchaus bestehen kann.
Hin & Weg Die kritische Ausgangslage war natürlich Anlass, sich in der Winterpause nach Verstärkungen umzuschauen. Mit Yunus Sakarya (VfR Foret), Philipp Heckmeier (FC Lauingen II) und Peter Haringer (SV Kicklingen) wurden drei Kicker an Land gezogen. Als wirkliche Verstärkung sieht der Trainer hier Heimkehrer Haringer. Der quirlige Angreifer passt voll ins Anforderungsprofil der Holzheimer.
Team & Chef Rainer Grimminger, 2016/17 schon Kicker beim SVH, schlüpfte diese Saison in die Rolle des Spielertrainers. Unterstützend zur Seite steht ihm der erfahrene Tobias Ott. „Er hat in der Vorrunde sogar einige Male aktiv mit eingegriffen“, klärt Grimminger auf. Zukünftig soll der 38-Jährige nur noch Hilfestellung an der Seitenlinie geben. Ob es in der Konstellation Ott/Grimminger auch kommende Runde in Holzheim weiter geht, ist noch offen. „Wir sind noch in Gesprächen“, lässt der Spielertrainer verlautbaren.
Glücks und Sorgenkinder Hier macht der Trainer klar, warum das Team hinter den Erwartungen zurückblieb. Kapitän Stefan Allmis holte sich gleich im ersten Spiel eine sechswöchige Sperre ab, und wenig später folgte der Kreuzbandriss von Dominik Czernoch. Längerfristig verletzt ist auch Labinot Taqi (Bauchmuskel). Student Dominik Nolde kam nur zu zwei Einsätzen im bisherigen Verlauf. Und „Knipser“ Tino Czernoch konnte auch nicht alle Partien bestreiten, weil er bei der Bereitschaftspolizei oftmals am Wochenende im Einsatz ist. Von den vier nachrückenden Junioren sind mit Maximilian Philipp und Michael Feistle zwei verblieben, was die Sorgen des Trainers nicht schmälerte.
Test & Taktik „So etwas wie diesen Winter habe ich bei einer Vorbereitungsphase auch noch nicht erlebt“, gesteht Rainer Grimminger. Der 31-Jährige versuchte dem strengen Winter dennoch zu trotzen und ging mit seinen Leuten in die Soccerhalle oder ins Fitness-Center. Und der Rest der Übungseinheiten lief im Freien ab. Die drei Testspiele gegen Weisingen, Zusmarshausen und Auerbach beurteilt der Coach als durchschnittlich. „Erst mal hinten gut stehen“unterstreicht Grimminger und will am bewährten 4-4-2-System weiter festhalten.
Start & Ziel Ein guter Einstieg wäre Gold wert, auch wenn mit dem SC Altenmünster gleich der Tabellenzweite am Sudetenweg aufkreuzt. Eine Personalie schmerzt den Trainer schon sehr: Georg Pehl hat vor der Winterpause eine schwere Knieverletzung erlitten und steht fortan nicht mehr zur Verfügung. Auf weitere Hiobsbotschaften kann Grimminger gerne verzichten. Er kennt die Tabellensituation in der Kreisliga West nur zu genau, um zu der Erkenntnis zu kommen: „Unser Ziel muss der Relegationsrang sein.“
Prognose Zwölf Spieltage verbleiben den Holzheimern noch. Im Klartext heißt dies: Jedes Spiel ist für sie im Abstiegskampf ein Endspiel. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt, so könnte man die Situation beim SVH wohl nicht besser beschreiben. (dirg)