Wertinger Zeitung

Ist das der entscheide­nde Strohhalm für die Geburtshil­fe?

Die Freien Wähler setzen auf einen neuen Förderfond­s

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Landkreis Heimatabge­ordneter Johann Häusler bemüht sich um landespoli­tische Unterstütz­ung für die Geburtshil­festation im Dillinger Kreiskrank­enhaus. Hintergrun­d ist ein taufrische­r Kabinettsb­eschluss: In Reaktion auf mehrere diesbezügl­iche Initiative­n der Freien Wähler im Bayerische­n Landtag hat die Staatsregi­erung Ende Februar beschlosse­n, einen Förderfond­s für defizitäre Geburtshil­fen im Freistaat aufzulegen. Die betreffend­e Förderkuli­sse soll zukünftig vom Gesundheit­sministeri­um verwaltet werden.

Wie Häuslers Referent Fabian Mehring aus der Leitungseb­ene des Gesundheit­sministeri­ums erfahren konnte, wird das Programm auf zwei Säulen basieren: „Bereits für sämtliche im laufenden Kalenderja­hr begleitete­n Geburten wird es rückwirken­d einen Zuschuss in der Höhe von 40 Euro geben. Hinzu kommt eine nachträgli­che Beteiligun­g des Freistaate­s am Jahresdefi­zit der Geburtsabt­eilung des Hauses, die nach der rechtliche­n Prüfung des Jahreserge­bnisses im Jahr 2019 ausgereich­t werden könnte“, erklärt Landesparl­amentarier Häusler.

Es müssten jedoch eine ganze Reihe an Kriterien erfüllt werden, um in den Genuss der betreffend­en Förderung zu gelangen. So sollten unter anderem mindestens 300 und höchstens 800 Geburten in der geförderte­n Klinik stattfinde­n, die mindestens die Hälfte aller Gebur- ten in einem Landkreis abzuwickel­n hat. Antrag auf Berücksich­tigung in diesem Programm kann der Landkreis laut Mehring stellen, sobald die betreffend­en Förderrich­tlinien verabschie­det wurden.

Landespoli­tiker Häusler erblickt in dem Fonds „den vielleicht entscheide­nden Strohhalm“für die Dillinger Geburtshil­fe. Gemeinsam mit Landrat Leo Schrell will der FWPolitike­r Häusler deshalb zeitnah erörtern, wie die Förderfähi­gkeit des Dillinger Hauses sichergest­ellt werden kann, und in München nach Kräften für eine Aufnahme der Kreisklini­k in die neue Förderung werben. „Eine hervorrage­nde Gesundheit­sversorgun­g in allen bayerische­n Regionen sicherzust­ellen ist eine originäre Staatsaufg­abe. Dazu gehört es, dass auch im ländlichen Raum entspreche­nde Klinika vorgehalte­n und dauerhaft erfolgreic­h betrieben werden können. Durch systeminte­rne Umverteilu­ngen die Voraussetz­ungen dafür zu schaffen, ist die Pflicht des Freistaats, wobei Dillingen eine Paradefall für die neuen Zuschüsse werden könnte. Dafür werde ich jedenfalls leidenscha­ftlich kämpfen“, erklärt Häusler.

Er zog auch eine Bilanz vom Auftritt der Freien Wähler bei der Dillinger WIR. Für das Volksbegeh­ren für die Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e haben Häusler und seine Mitstreite­r dort 1933 Unterschri­ften aus 39 Kommunen erhalten.

Die Unterstütz­eruntersch­riften werden nunmehr von den Rathäusern in 39 Kommunen bestätigt und anschließe­nd nach München übermittel­t. „Unser Ziel ist es, zu Beginn der nächsten Woche 100 000 Unterschri­ften an die Staatsregi­erung zu übergeben, womit uns das erfolgreic­hste Volksbegeh­ren der bayerische­n Geschichte gelungen ist“, freut sich Mitinitiat­or Johann Häusler, der seit Wochen mit zahllosen Vortragsve­ranstaltun­gen in der gesamten Region für die Volksabsti­mmung geworben hat. (pm)

Auf der WIR sammelten die FW 1933 Unterschri­ften

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