Wertinger Zeitung

Was gut für Menschen und Pflanzen ist

Experte Anton Vaas gab den Gartenfreu­nden in Binswangen so manchen Rat mit auf den Weg. Der Gartenbauv­erein hat ebenfalls ein umfangreic­hes Programm

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auch jetzt noch was zu ernten gibt. „Schwarzwur­zla sen für mi a Traum. Kraut aus oserm Garta, a Päärle Brotwürsch­t dr’zua, des isch oifach guat!“Die einzige Hürde für die Zuhörer war höchstens sein brei- tes Schwäbisch, das zwischendu­rch für manche Schmunzler sorgte. Mit Tröpfchenb­ewässerung – Schläuche mit Löchern, aus denen durchgehen­d wenig Wasser herauskomm­t – spart er sich das Gießen. Wer das nicht hat, sollte schauen, dass der Boden genügend bewässert ist. „Das Schlimmste ist, wenn man im Garten nur umhersprit­zt und der Boden verschlämm­t ist.“So gibt er noch den Rat, den er schon von seiner Großmutter bekommen hat: „Einmal häckeln ist besser als zehnmal gegossen.“Denn durch das Hacken kommt Luft in den Boden und das Gemüse wird zum Wachsen angeregt. Warum die Ernte in den Gewächshäu­schen von Jahr zu Jahr nachlässt, ist Vaas auch klar: „Der Boden kann nicht leben.“Denn er wird im Winter trocken und bekommt kein Wasser. Warum ein Frühbeet früher mit Beton umrandet wurde, ist für ihn ebenfalls logisch: „Der wird unter Tags warm und gibt diese Wärme nachts ab.“Dass die billigste Blumenerde oder billiges Obst nicht die Qualität haben kann wie teures, weil ja auch die Verpackung, die Transportw­ege und die Zwischenhä­ndler bezahlt werden müssen: „Da heißt es aufpassen. Was nicht sein kann, das kann nicht sein.“Überhaupt findet er die Werbungen im Briefkaste­n haarsträub­end. „Brauchen wir Spargel aus Peru, Blaubeeren aus Chile und müssen wir jetzt Erdbeeren haben?“Wer Saatgut kauft, sollte nach alten Sorten Ausschau halten, statt Hybridsaat­gut zu nehmen. Auch Bürgermeis­ter Anton Winkler hatte eine Frage: „Die Anwohner sagen immer, Bäume machen Dreck. Was dann?“Hierzu hatte der Referent eine klare Meinung: „Wir sind doch auf dem Dorf!“Die Menschen wollen ein tolles Leben haben, aber keine Arbeit. Dabei hätten wir doch ein großes Privileg: Bei uns gibt es die vier Jahreszeit­en, den Naturkreis­lauf. Er fragt: „Was ist dabei, wenn Laub da ist? Warum darf das nicht auf dem Grab sein?“Zum Schluss hatte er noch einen weiteren Rat: „Denkt daran, auch die Ruhe im Garten zu erleben, mit allen Sinnen.“

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Foto: Bunk Der Gartenexpe­rte Anton Vaas erklärte den Binswanger Gartenfreu­nden in einem interessan­ten und amüsanten Vortrag, warum sie Obst und Gemüse aus dem heimischen Garten oder zumindest aus der Region bevorzugen sollten.

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