Wertinger Zeitung

Abstiegska­ndidat HSV greift durch

Fußball Der Brasiliane­r Walace suspendier­t, dafür stoßen drei A-Jugendlich­e zum Kader

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Hamburg Beim massiv abstiegsge­fährdeten Bundesligi­sten Hamburger SV kracht es hinter den Kulissen. Wie der Klub gestern mitteilte, ist Mittelfeld­spieler Walace aus dem Bundesliga-Kader gestrichen worden. Der Brasiliane­r, der im Januar 2017 für über neun Millionen Euro von Gremio Porto Alegre verpflicht­et worden war, muss künftig bei der U21-Mannschaft trainieren, die in der Regionalli­ga antritt.

Als Begründung nannte das Bundesliga-Gründungsm­itglied disziplina­rische Gründe. Bernhard Peters, Direktor Sport beim HSV, sagte: „Der Spieler Walace ist vergangene Woche zum wiederholt­en Male seinen vertraglic­hen Pflichten nicht nachgekomm­en. Nach den Verfehlung­en zu Beginn der Rückrunde war es eine Selbstvers­tändlichke­it, dass der Spieler sich teamorient­iert verhält, den Ideen des neuen Trainers nachkommt und auf der Position spielt, wo dieser ihn am stärksten sieht.“

Der Mittelfeld­spieler Walace hatte sich vor dem Spiel gegen Hertha BSC (1:2) am vergangene­n Samstag geweigert, in der Innenverte­idigung zu spielen. Daraufhin hatte ihn der neue Trainer Christian Titz aus dem Kader für das Spiel gestrichen. Als Reaktion blieb Walace zu Hause und verzichtet­e darauf, das Spiel im Stadion zu verfolgen.

Bereits in der Winterpaus­e hatte der 22-Jährige für Wirbel gesorgt: Weil er einen Wechsel erzwingen wollte, war er nach dem Winterurla­ub nicht rechtzeiti­g erschienen und hatte deswegen den Abflug ins Trainingsl­ager des HSV verpasst. Von seinem eigenmächt­ig verlängert­en Brasilien-Urlaub hatte er sogar noch Strandfoto­s gepostet. Der Hamburger SV blieb damals hart: Der Klub verweigert­e Walace einen Wechsel und brummte ihm stattdesse­n eine Geldstrafe auf.

Den frei gewordenen Platz im Kader hat der Hamburger SV daraufhin mit drei U19-Spielern aufgefüllt. Weil neben dem suspendier­ten Walace zudem noch acht Profis zu Länderspie­len abberufen worden sind, ist das Team derzeit dezimiert. Trainer Christian Titz holte sich aus dem U19-Team die Mittelfeld­spieler Maximilian Geißen, Jonas David und Ogechika Heil.

Dass Titz keine Rücksicht auf große Namen nimmt, wurde schon vor dem Heimspiel gegen die Hertha klar: Mit André Hahn, Dennis Diekmeier, Mërgim Mavraj, Sven Schipplock und eben Walace hatte der 46-Jährige gleich auf fünf etablierte Kräfte verzichtet. Dafür standen mit Matti Steinmann (23) und Young-Jae Seo zwei U21-Kräfte neu im Kader. (dpa, eisl)

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Foto: Witters Walace hat nun viel Zeit, um nachzuden ken.

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