Was macht Erwin Müller mit dem Tanzhaus?
Der Wertinger Investor Erwin Müller präsentiert erste Details der Pläne für das zentrale Gebäude in der Donauwörther Reichsstraße. Wie es nun weitergeht
Wertingen/Donauwörth Im Tanzhaus in Donauwörth soll einerseits alles ganz anders werden – andererseits wiederum will der Wertinger Investor Erwin Müller Vieles beim Altbewährten belassen. Jüngst hat sich der Bauausschuss der Stadt Donauwörth mit dem Großprojekt beschäftigt. Für den Bürger soll das Donauwörther Traditionsgebäude in der Reichsstraße künftig zugänglicher sein, geht es nach den Plänen des Wertinger Investors Erwin Müller. Architekt Davide Conti stellte diese am Donnerstag den Ratsherren und -damen im städtischen Bauausschuss vor. Erste Grobplanungen waren dem Stadtrat bereits vergangenes Jahr präsentiert worden. Jetzt ging es erstmals öffentlich in die Feinheiten.
Demnach soll es auf jeden Fall eine neue Gastronomie geben. Diese wird nicht, wie zuletzt, im Obergeschoss untergebracht sein, sondern im Erdgeschoss – hier ist auch eine Außenbestuhlung angedacht. Diese es bis zuletzt nicht gegeben. Ebenfalls im Erdgeschoss soll ein Einzelhändler untergebracht sein. Welcher Art, das steht bislang nicht fest, zumal das Tanzhaus nach wie vor im Besitz der Stadt ist. Der Kaufvertrag soll nach dem zuletzt geäußerten Wunsch des Investors aber möglichst rasch geschlossen werden. Sodann will Erwin Müller die geplanten Räumlichkeiten vermieten – und das möglichst vor deren Fertigstellung, wie Florian Linder von der Erwin Müller Real Estate informierte. Der Investor wolle nach dem angestrebten Kauf sämtliche Büros, Einzelhandels-, Gastround Wohnungsflächen in seinem Besitz belassen. Es bestehe für Interessenten ausschließlich die Option, zu mieten oder zu pachten. Laut Linder gibt es bereits „zahlreiche Interessenten.“
Detailplanungen wurden aber vor allem in Bezug auf die künftige Struktur des Tanzhauses kundgetan. Im Erdgeschoss, wo bislang Arkaden waren, soll „die Kleinteiligkeit“aufgebrochen werden: eine of- fene Gastronomie, ein größeres Ladengeschäft, eine offene Fassade. Architekt Conti erklärte, dass „innen liegende, eher dunkle Einkaufspassagen nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen.“Auch undurchschaubare sollen klaren Fenstern weichen. Generell wolle man „mehr Licht“in das Gebäude bringen. Bei den sieben Wohnungen im Dachgeschoss sowie den dort untergebrachten Büros würden teils Lamellenfenster angebracht. Somit müsste die Stadt eine Abweichung von der bestehenden Altstadtsatzung gewähren. Laut Rechtsdirektor Richard Lodermeier ist dies möglich und letztlich auch wünschenswert, da durch die Dachräume, die nur mit dem Bau großer Dachfenster möglich seien, neuer und dringend benötigter Wohnraum in der Innenstadt entstehe.
Der Eingang zum Saal wird derhatte weil von der Seite, aus Richtung Merkurplatz, erfolgen. Generell soll das Tanzhaus vollständig barrierefrei umgebaut werden. Deshalb sind zwei größere Aufzüge Teil der Planungen. Indessen plant der Investor vor allem technische Erneuerungen im Tanzhaussaal, der weiterhin für eine Vielzahl an Veranstaltungen geöffnet bleiben soll – „die Nutzung bleibt erhalten“, so Linder und Conti unisono. In der Saalstruktur werde nicht viel verändert, ebenso bleibe die Fassade „gleich.“
Stadtrat Josef Reichensberger (AL/JB) brachte die Idee ein, der Investor könne sich an einem später zu bauenden Innenstadt-Parkhaus beteiligen. Möglicher Standort wäre seiner Meinung nach ein Teil des aktuellen Klostergeländes von St. Ursula. Diese Idee wurde jedoch zunächst nicht weiter besprochen. Wichtig für die Bürger sei, so Linder, dass das Tanzhaus auch nach dem Kauf bis zum Beginn der Umbauarbeiten für Veranstaltungen geöffnet bleibe. Ein exakter Termin wurde aber nicht genannt.
Ein Abweichen von der Altstadtsatzung steht an