Wertinger Zeitung

Die Bäume – ein Reizthema

- VON HERTHA STAUCH redaktion@wertinger zeitung.de

Das Thema Bäume scheint ein Reizthema zu sein und Stadtund Gemeinderä­ten langsam auf die Nerven zu gehen. Nach aufgeregte­n Protesten gegen die Baumfällun­gen in den vergangene­n Wochen wurde jedenfalls im Stadtrat Wertingen und auch im Gemeindera­t Buttenwies­en nochmals über die Abholzakti­onen diskutiert.

Dabei stellte Bürgermeis­ter Willy Lehmeier die Möglichkei­t eines Baumkatast­ers in den Raum. – Eine Überlegung, die, wie er bemerkte, zwar Geld kosten würde, die aber gar nicht so aus der Luft gegriffen ist. Denn, gerade weil das Thema die Menschen so berührt, sollte doch die Frage erlaubt sein, was den Kommunen ihre Bäume wert sind? Sicher wird schon jetzt viel Geld für die Baumpflege ausgegeben, wird auch viel Mühe darauf verwendet, Bäume zu erhalten. Ludwig Klingler, Manfred Herian und andere Baumbeauft­ragte üben ihr Amt mit Engagement und Augenmaß aus und sind bekannterw­eise keine Freunde von schnellen Abholzakti­onen.

Dennoch polarisier­t das Thema, weil es auf der einen Seite mit Emotionen verbunden ist, auf der anderen Seite mit wirtschaft­lichem Kalkül und der allumfasse­nden Frage der Sicherheit und der Verantwort­ung. Das menschlich­e Bedürfnis, sich gegen jedmöglich­e Gefahr abzusicher­n und im Ernstfall dafür Schadeners­atz zu kassieren, spielt dabei eine Rolle. Deshalb scheuen sich Verantwort­liche, das Risiko einzugehen, dass ein herabstürz­ender Ast einen Schaden anrichten könnte. Und deshalb wird wohl schneller gefällt und mehr geschnippe­lt, als es sich mancher wünscht.

Doch bevor mit dem Finger auf die öffentlich­e Hand gezeigt wird, sollte jeder Garten- und Grundstück­sbesitzer mal vor seiner eigenen Türe kehren. In welchem Garten stehen noch größere Gehölze – und die auch noch mit Laub? Das ist eine Frage, die jeder für sich beantworte­n sollte, ehe er über andere schimpft.

Und – mal ganz ehrlich: Wertingen und Buttenwies­en sind doch noch keine Betonwüste­n, oder?

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