Wertinger Zeitung

Bäume pflanzen für unseren Planeten

Der Dillinger Martin Denk will motivieren, selbst für die Umwelt aktiv zu werden

- VON UNDINE ANINGER

Dillingen Vielleicht ist er kein Weltretter, aber in jedem Fall ein Weltverbes­serer. „Ich weiß auch nicht, ob das der eigentlich­e Hintergrun­d ist“, sagt Martin Denk. „Wichtig ist, mit sich ins Reine zu kommen und in Frieden zu leben.“Als ehemaliger Bundestags­wahlkandid­at für die ÖDP habe er immer versucht zu missionier­en und merkte schnell, dass das, was er erzählte, überhaupt nicht ankommt. „Da habe ich angefangen, meine Sichtweise komplett zu verändern, und mich gefragt: Was kann ich im Kleinen bewirken?“, erklärt der 50-Jährige. Daher unterstütz­t Martin Denk die Organisati­on Plant-for-the-planet.

Die Kinder- und Jugendinit­iative wurde 2007 ins Leben gerufen. „Gegründet hat sie der damals neunjährig­e Felix Finkbeiner“, erzählt Martin Denk. Bei seinen Recherchen zu einem Referat sei der Schüler auf Wangari Maathai gestoßen. Eine Frau aus Kenia, die in 30 Jahren über 30 Millionen Bäume pflanzte. Dies veranlasst­e ihn zu der Idee, dass Kinder aus der ganzen Welt Bäume pflanzen und somit der Klimakrise entgegenwi­rken können. Schon kurz darauf fand im Hof der Schule die erste Pflanzakti­on statt. „Felix Finkbeiner hat folgend immer höhere Ziele formuliert und sogar schon vor der UNO gesprochen“, sagt Denk. Ein aktuelles Ziel ist die Trillion Tree Campaign. Bis zum Jahr 2020 sollen weltweit 1000 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Dazu werden verschiede­ne Pflanzakti­onen veranstalt­et, wie auch am Samstag, 14. April, in Dillingen. Dies ist bereits die zweite Aktion, die Martin Denk initiiert. In Zusammenar­beit der Bonaventur­a-Realschule und -Gymnasium haben Schüler, Lehrer und Eltern schon im vergangene­n Jahr im Spitalwald in Lauingen gemeinsam rund 200 Setzlinge eingepflan­zt. Im Bezug auf den Klimawande­l spielen Bäume eine große und wichtige Rolle. „Das Abholzen und Roden der Wälder nimmt mittlerwei­le wahnsinnig­e Ausmaße an. 6000 Milliarden Bäume gab es ursprüngli­ch mal auf der Erde, doch inzwischen haben die Menschen fast die Hälfte zerstört“, informiert der Dillinger. Dabei sind die grünen Riesen für uns überlebens­wichtig. Sie reinigen die Luft, indem sie CO2 und andere Treibhausg­ase langfristi­g binden und Sauerstoff ausstoßen, sie regulieren den Niederschl­ag und tragen zur Wolkenbild­ung bei. „Da die erste Pflanzakti­on so erfolgreic­h war, dachte ich mir, lass uns doch eine Akademie veranstalt­en“, sagt Denk.

Da gehört einiges dazu. Die Akademie beginnt am Samstag, 14. April, um 9 Uhr. Veranstalt­ungsort ist das St.-Bonaventur­a-Gymnasium, Konviktstr­aße 11 a in Dillingen. Nach dem ersten Kennenlern­en trägt ein Botschafte­r für Klimagerec­htigkeit mit anschließe­nden Fragen und Diskussion­en vor. Im Anschluss an ein Weltspiel findet nachmittag­s die Pflanzakti­on statt. Danach planen die Kinder erste eigene Projekte. Schließlic­h werden die Pläne den Eltern vorgestell­t und die Kinder selbst zu Botschafte­rn für Klimagerec­htigkeit ernannt. Für ausreichen­d Verpflegun­g ist gesorgt. „Ziel der Akademie ist es, Bewusstsei­n zu schulen und die jungen Leute zu motivieren, selbst aktiv zu werden“, erklärt Denk. Die Teilnahme an der Veranstalt­ung ist kostenlos. Finanziell­er Träger ist die lokale Wirtschaft aus der Region. Da- für hat Denk 16 Sponsoren gefunden. Auch er selbst stiftet 500 Euro.

„Die Kinder sind unsere nächste Generation, die ausbaden muss, was wir vergackeie­rt haben“, sagt der Dillinger. Daher sei es wichtig, jetzt zu handeln, denn die eigentlich­en Schäden kommen erst noch. Aus diesem Grund steht Denk mit voller Leidenscha­ft hinter Plant-for-theplanet. „Außerdem hat mir die Pflanzakti­on im letzten Jahr sehr viel Spaß gemacht. Man hat das Gefühl, dass man wirklich was bewegt.“Für ihn ist Nachhaltig­keit ein sehr wichtiges Thema. Seit über 20 Jahren ist er als Baubiologe selbststän­dig und baut gesunde und ganzheitli­che Häuser. „Wir verbringen rund 95 Prozent der Tageszeit in geschlosse­nen Räumen und nur sehr wenig in freier, frischer, wirklich unberührte­r Natur. Das Haus ist unsere dritte Haut“, meint der Bauherr. Auch sonst tut der 50-Jährige einiges, um Mutter Erde zu unterstütz­en. Er vermeidet das Auto so gut, wie es geht – längere Strecken legt er mit dem Zug zurück – und bezieht konsequent Ökostrom. Auch beim Einkaufen ist er kritisch und achtet darauf, regionale und faire Produkte zu kaufen. Denk findet: „Jeder kann etwas tun, und es gibt viele Möglichkei­ten, gegen den Klimawande­l zu kämpfen.“

Martin Denk ist mit seinem Gewissen im Reinen und sucht stets Lösungen und Wege, die aus seiner Sicht nachhaltig sind. „Ich sende dieses Signal nach außen, und wenn die Leute dann zu mir kommen, habe ich schon gewonnen.“Mit jeder kleinen Aktion, sei es Plant-forthe-planet oder verschiede­ne Bauprojekt­e, will Denk einen Beitrag leisten, um die Welt zu verbessern. Man kann nicht alles auf einmal durchsetze­n, Veränderun­g sei ein Reifeproze­ss. Denk sagt: „Ich konzentrie­re mich nicht mehr auf das Negative, sondern auf die Dinge, die funktionie­ren, wie Bäume pflanzen – das ist einfach.“

„Die Kinder sind unsere nächste Gerneratio­n, die ausbaden muss, was wir vergackeie­rt haben.“Martin Denk

Anmeldung im Internet auf der Seite www.plant for the planet.org. Dort auf „Mitmachen“und dann auf „Akademien“. Teilnahme und Verpflegun­g sind kos tenlos. Weitere Infos gibt es ebenfalls auf der Internetse­ite und bei Martin Denk, per E Mail an denk@martin denk.de oder telefonisc­h unter 09071/7942677.

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Fotos: Viktoria Hatzenbühl­e, Meike Aninger Dieses Foto entstand bei einer der Pflanzakti­onen, die Martin Denk organisier­t.
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