Wertinger Zeitung

Kommt Ikea doch nicht nach Memmingen?

Der schwedisch­e Konzern hat seine Strategie geändert und überprüft jetzt den geplanten Standort

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Fachmarktz­entrum festhalten, das an das Möbelhaus angegliede­rt werden soll. Anderen Standorten hat Ikea bereits eine Absage erteilt und sich von geplanten Projekten in Bottrop und Castrop-Rauxel verabschie­det.

„Wir sind mit den Verantwort­lichen ständig in Kontakt“, sagte Memmingens Oberbürger­meister Manfred Schilder. „Auch wir müssen die weitere Entwicklun­g abwarten.“Der Rathausche­f wies zudem darauf hin, dass es einen rechtskräf­tigen Vertrag mit Ikea gebe und Baurecht geschaffen werde. Ursprüngli­ch war geplant, dass das Möbelhaus Ende 2019 in Memmingen eröffnet.

„Damit hat keiner gerechnet. Das ist mehr als überrasche­nd.“Mit diesen Worten reagierte Mechthild Feldmeier auf die Ikea-Ankündigun­g. Die Vorsitzend­e des Memminger Einzelhand­elsverband­s hatte in der Vergangenh­eit die Ansiedlung eines Ikea-Möbelhause­s befürworte­t – dagegen aber den zusätzlich­en Bau eines Fachmarktz­entrums strikt abgelehnt. Ihr Argument: Die Märkte würden den Händlern in der Innenstadt zu sehr schaden. Falls das Möbelhaus nun nicht komme, wäre das in ihren Augen ein Verlust für Memmingen. Schließlic­h könnte Ikea viele Menschen anziehen, die sonst nicht den Weg in unsere Region finden. Zudem habe man sich beim Stadtmarke­tingverein bereits viele Gedanken darüber gemacht, wie man diese Kunden in die Altstadt locken könnte.

Wie berichtet, sahen die Pläne des Möbelriese­n Ikea bisher Folgendes vor: Das Einrichtun­gshaus sollte 18 000 Quadratmet­er groß werden – und zwar mit der Möglichkei­t, auf 25 500 Quadratmet­er zu vergrößern. Das Fachmarktz­entrum sollte 22 200 Quadratmet­er umfassen. Ikea wollte mehr als 100 Millionen Euro in Memmingen investiere­n. In Einrichtun­gshaus und Fachmärkte­n sollten 300 Arbeitsplä­tze entstehen. Der Konzern rechnete mit etwa 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr. Durch die ursprüngli­ch geplante Ikea-Ansiedlung hätte das Memminger Einzugsgeb­iet von 260 000 auf 1,2 Millionen Menschen steigen können.

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