Wertinger Zeitung

Ausbaugegn­er machen Ernst

Zwei Petitionen wollen die Pläne an der Straße zwischen Holzhausen und Heretsried verhindern

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Gersthofen/Gablingen/Heretsried Mit roten Luftballon­s bestückt wurden jetzt Plakate gegen den Ausbau der Staatsstra­ße 2036 zwischen Holzhausen und Heretsried. Wie mehrfach berichtet, soll die Straße auf einer Länge von gut drei Kilometern für mehr als fünf Millionen Euro ausgebaut werden. Das Anliegen ist ernst, denn am kommenden Dienstag sollen Unterschri­ftenlisten von zwei Petitionen gegen das Straßenpro­jekt in München bei der Bayerische­n Staatsregi­erung abgegeben werden.

Die Gegner kritisiere­n die Pläne als überzogen und bemängeln unter anderem, dass für die Begradigun­g und Verbesseru­ng der Sichtverhä­ltnisse mitten im Naturpark Westliche Wälder 3,5 Hektar Wald umgemacht werden sollen. Im laufenden Genehmigun­gsverfahre­n haben Bund Naturschut­z, Stadt Gersthofen und Gemeinde Gablingen bereits Einwände erhoben, Letztere sogar eine Petition an den Landtag beschlosse­n. Nun wartet man auf den Erörterung­stermin. Die Gemeinde Heretsried dagegen fordert den Ausbau im Sinne einer besseren Verkehrsan­bindung. Genau dort wo die Plakate stehen sind die umfangreic­hsten Veränderun­gen geplant – die Ausflugsga­ststätte Peterhof mitten im Naturpark Augsburg-Westliche Wälder ist vom Straßenaus­bau besonders betroffen.

In der Gaststätte liegt noch bis Sonntag, 8. April, die Unterschri­ftenliste der Petition des Gablinger Gemeindera­ts gegen einen Ausbau im derzeit geplanten Umfang aus, sagt Wirt Manfred Eden. „Einige haben bereits unterschri­eben.“Als Gastronom, der vor allem von Spaziergän­gern und Ausflügler­n lebt, „wünsche ich mir, dass die Landschaft möglichst wenig beeinfluss­t wird. Denn die Gäste wollen nicht gern an einer stark befahrenen breiten Straße Rast machen.“

Eine weitere Petition – aus dem Gersthofer Blickpunkt – hat die W.I.R.-Fraktion im Stadtrat gestartet. „Ich habe an Ältestenra­t und die anderen Fraktionen appelliert, sich zu beteiligen“, sagt W.I.R. Fraktionss­precher Georg Brem. „Aber man war dort der Ansicht, die ab- lehnende Stellungna­hme der Stadt im Bebauungsp­lanverfahr­en wäre ausreichen­d.“Nun sollen die Unterschri­ften ebenfalls am Dienstag, 10. April, in München übergeben werden. Die Begründung der Behörden für die Ausbauplän­e: „Die vorhandene Streckenfü­hrung mit unzureiche­nden Sichtverhä­ltnissen und die zu geringe Fahrbahnbr­eite entspreche­n nicht den heutigen sicherheit­stechnisch­en Anforderun­gen. Zusammen mit dem vorhandene­n sehr schlechten Fahrbahnzu­stand ist damit ein Ausbau geboten.“Dass die rund drei Kilometer lange Strecke aufgemöbel­t werden muss, das sagen auch die Ausbaugegn­er – aber in Maßen: „Wir wollen einen Ausbau in einer bewohnerfr­eundlichen, naturvertr­äglichen, Kosten-Nutzenopti­mierten Form“, betont der Gablinger Gemeindera­t Albert Eding unisono mit der Kreisgrupp­e Augsburg des Bund Naturschut­z. Es genüge eine frostsiche­re und tragfähige Gründung mit Erneuerung der Fahrbahn und gegebenenf­alls Erneuerung der Bankette auf der bestehende­n Trasse. (lig)

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