Zahl der Todesurteile geht zurück
Studie von Amnesty International
Berlin Amnesty International hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Todesurteile und auch einen leichten Rückgang bei den Hinrichtungen weltweit verzeichnet. Die Menschenrechtsorganisation zählte exakt 993 Exekutionen und damit vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Todesurteile sank sogar um 17 Prozent von 3117 auf 2591. Allerdings fehlt wie in den Vorjahren China in der Statistik, da das Land Angaben zur Todesstrafe unter Verschluss hält. Amnesty geht davon aus, dass es in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt tausende Todesurteile und Hinrichtungen pro Jahr gibt.
Für 84 Prozent der gezählten Hinrichtungen sind vier Länder verantwortlich: Iran (mindestens 507), Saudi-Arabien (146), Irak (mindestens 125) und Pakistan (mindestens 60). Die meisten Todesurteile wurden laut AmnestyStatistik in Nigeria gefällt (621), gefolgt von Ägypten (mehr als 402) und Bangladesch (mehr als 273). Weltweit lebten Ende vergangenen Jahres 21919 Menschen mit einem Todesurteil und damit 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor mit 18848. Die meisten Verurteilten sitzen in den Todestrakten von Sri Lanka (2717), den USA (2724) und Pakistan (mindestens 7000).
Mit Guinea und der Mongolei haben 2017 zwei weitere Staaten die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Damit gibt es sie in 142 Ländern nicht mehr. Das sind zwei Drittel aller Staaten weltweit. Vor 30 Jahren waren es noch halb so viele Staaten. „Das ist ein wichtiger Erfolg“, sagte Amnesty-Expertin Andrea Berg. „Dennoch sitzen 2017 weltweit mehr als zwanzigtausend Menschen in Todestrakten, weil Regierungen immer noch auf diese menschenverachtende und menschenrechtswidrige Form der Bestrafung setzen, anstatt die Ursachen von Kriminalität zu bekämpfen und wirksame Maßnahmen gegen Drogenmissbrauch, Korruption oder Terrorismus zu ergreifen.“(dpa) Washington Nervosität ist ihm nur zu Beginn deutlich ins Gesicht geschrieben, doch dann meistert Mark Zuckerberg seinen ersten Auftritt in einem Ausschuss des US-Kongresses relativ souverän. Fünf Stunden lang löchern Senatoren den 33-jährigen Milliardär – soweit es ihr Wissen über soziale Netzwerke eben zulässt. Es geht natürlich um Facebook und um den aktuellen Datenskandal rund um die britische Firma Cambridge Analytica. Zwar räumt der Konzernchef im Kreuzverhör zum wiederholten Mal Fehler ein und verspricht strikteren Datenschutz – aber manche Antwort bleibt er schuldig. In Detailfragen verweist er auf „sein Team“, das die Senatoren noch kontaktieren werde. Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
Kostet Facebook bald Geld? Mark Zuckerberg deutet erstmals an, dass das weltgrößte OnlineNetzwerk nach dem Datenskandal eine werbefreie Variante bekommen könnte. „Es wird immer eine kostenlose Version von Facebook geben“, sagt Zuckerberg wörtlich bei der Anhörung, was den Schluss zulässt, dass über Alternativen mit Bezahlung nachgedacht wird. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht.
Was könnte das kosten? Auch hier bewegt man sich im Bereich der Spekulation. Aus den USA weiß man, dass Facebook dank Werbeeinnahmen mit jedem User rund sieben Dollar pro Monat verdient. In diesem Bereich müsste vermutlich der monatliche Beitrag für ein Essen Facebook liegen. Fragt sich nur, wie viele Nutzer das bezahlen würden. Andere Mediendienste in den USA sind teurer: Netflix kostet elf, Amazon-Prime 13 Dollar pro Monat.
Wie hält es Zuckerberg mit den eigenen persönlichen Daten? Dick Durbin, Senator aus Illinois, will – nicht ohne Hintergedanken – wissen, ob Zuckerberg sich wohlfühlen würde, wenn er verraten soll- te, in welchem Hotel er die vergangene Nacht verbracht hat. Zuckerberg schaut den Senator verdutzt an, scheint kurz zu überlegen („Um…, äh …“), ob er die Frage beantworten soll, bevor er vorsichtig lächelnd sagt: „Nein.“Durbin hakt nach: ob der Milliardär dann vielleicht die Namen der Leute nennen wolle, denen er diese Woche Kurzmitteilungen geschrieben habe. „Nein, Senator, ich würde wahrscheinlich bevorzugen, das nicht hier in aller Öffentwerbefreies lichkeit zu tun“, entgegnet Zuckerberg schon leicht gereizt. „Ich denke, das zeigt, warum es hier eigentlich geht“, resümiert Durbin.
Sind Zuckerbergs Daten besonders geschützt? Scheinbar nicht. Am Mittwoch erklärt er in einer weiteren Anhörung – nun im Abgeordnetenhaus –, dass auch seine Facebook-Informationen an das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica gegangen