Die Zusamaltheimer Dorferneuerung geht voran
Nach Ende der Straßenbauarbeiten wird die Ortsmitte neu gestaltet. Auch sonst hatte der Gemeinderat einiges zu besprechen
Zusamaltheim
Bevor die Objektplanung den Bürgern vorgestellt wurde, hatte der Gemeinderat zu entscheiden, ob man mit diesem Entwurf in die Dorferneuerung gehen will. Franziska Burlefinger vom Büro Herb und Partner, die das Projekt von Beginn an betreute, erklärte dem Gemeinderat am vergangenen Montagabend, was Arbeitskreis und Planungsbüro in den vergangenen Monaten erarbeitet hatten. Zufrieden ist sie, wie schnell und effektiv nach Lösungen gesucht wurde. „Die erste Sitzung in der Objektplanung hatten wir Ende Oktober“, so Franziska Burlefinger, „und heute, nur gut fünf Monate später, sind wir bis auf kleine Details fertig.“
Auch mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) sei der Entwurf bereits besprochen worden. Bei der Spielplatz-Bepflanzung wünscht dieses sich Einbindung. „Kein Problem“, so die Planerin, „da haben wir sowieso noch kein Konzept bei der Bepflanzung.“Auch barrierefreies Parken soll laut ALE im Bereich der Parkplätze vorgesehen werden. Bürgermeister Grob erinnerte aber daran, dass im hinteren Bereich des Kirchplatzes, wo vor einigen Jahren nach Abbruch der alten Gemeindekanzlei ein einfaches Dorferneuerungsverfahren durchgeführt wurde, bereits Parkplätze mit barrierefreiem Zugang zur Kirche installiert wurden.
Franziska Burlefinger hatte auch eine Kostenplanung im Gepäck: Etwa 482 000 Euro soll die Maßnahme netto kosten. Sie begründete die Mehrkosten gegenüber der ersten Schätzung mit einigen Aufwertungen, wie Rasengitterpflaster statt Schotter auf den Parkplätzen, dem Gebäudeabriss Treu-Haus samt Stützmauer zum Nachbargrundstück, der Auffrischung des Spielplatzes und neuer Zäune an der Grenze zur Schule. Der Dorfplatz erhalte statt günstigen Betonsteinen als Bodenbelag nun das gleiche geschnittene Kleinsteinpflaster, wie es auch in der Kreiselmitte verbaut wurde. Außerdem müsse mit dem aktuellen Preisniveau kalkuliert werden, da schätze man lieber zu hoch als zu niedrig. Der Gemeinderat gab grünes Licht für die Antragstellung.
In der Sitzung verabschiedete sich der langjährige Hauptamtsleiter Günther Weiser vom Gemeinderat. Er geht in den Ruhestand. Im Namen des Gemeinderates bedankte sich Wolfgang Grob für die jahrelange sehr gute Zusammenarbeit. Seinen hatte Weiser auch gleich mitgebracht: Dieter Nägele stellte sich den Zusamaltheimer Gemeinderäten vor.
Bauanträge: Dem Bauantrag auf Neubau einer Einstell- und Lagerhalle mit Präsentationsraum und Betriebsleiterwohnung für einen bestehenden Autohandel im Alten Ried in Zusamaltheim stimmte der Gemeinderat geschlossen zu. Notwendig war dafür allerdings eine Befreiung vom Bebauungsplan „Altes Ried“, da das für die Fassade vorgesehene Sandwichpaneel grau im Bebauungsplan nicht vorgesehen ist. Zusätzlich weist der Gemeinderat darauf hin, dass die festgesetzte Grundflächenzahl einzuhalten ist und die Dacheindeckung in Rot erfolgt. Dem Antrag auf Ausbau des Dachgeschosses eines bestehenden Einfamilienhauses in der Gartenstraße Zusamaltheim stimmte der Rat ebenfalls zu. Zwar ist hier im bestehenden Bebauungsplan eine sogenannte Schleppgaube nicht zulässig, Bürgermeister Wolfgang Grob wies aber darauf hin, dass es bereits eine Ausnahmegenehmigung in der Nachbarschaft gegeben habe. Achten soll der Bauherr aber darauf, dass die Dacheindeckung der Gaube dem Bestand angeglichen ist. Beim Antrag auf Neubau einer Maschinenhalle in der Lämmerbauerstraße, Zusamaltheim, wird die Baubehörde prüfen, ob die Halle landwirtschaftlichen Zwecken dient, denn nur dann ist ein Bauvorhaben im Außenbereich privilegiert. Der Gemeinderat stimmte unter dem Vorbehalt, die Dacheindeckung müsse dem Bestand angeglichen (alternativ: rot) werden.
Lagerhaus: Der Pächter des Lagerhausgebäudes in Zusamaltheim hat den Vertrag gekündigt. Bürgermeister Wolfgang Grob informierte den Gemeinderat, dass die GemeinNachfolger de umgehend nach einem neuen Pächter suchen wird.
Informationsveranstaltung Wald besitzer: Vor Kurzem fand mit den Waldbesitzern am Lerchenberg ein Informationsaustausch statt. Das Amt für Ländliche Entwicklung und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten informierte über eine Waldflurbereinigung. Allerdings kommt das Thema wohl bei den Waldbesitzern nicht besonders gut an, wie einige Gemeinderäte aus Gesprächen danach berichteten. Der eigene Wald sei nun mal immer der beste in den Augen der Eigentümer, man sehe wenig Vorteil in einem Tausch. Wolfgang Grob verdeutlichte noch einmal, dass die Gemeinde dort keinerlei eigene Interessen verfolge, man sehe sich als Moderator und Vermittler, da für manche Eigentümer die Lage und Zufahrt der Grundstücke sehr schwierig sei. Er kündigte an, dass noch einmal Informationen an die Eigentümer gehen werden. „Ist danach klar, dass kein Interesse besteht, haben wir unseren Part erfüllt und die Bemühungen werden eingestellt.“
Antrag Zuschuss Sanie rung des Schützenheims: Dem Antrag von VfL und SSV Diana Zusamaltheim auf Zuschuss wurde entsprochen. In Eigenleistung hatten die Vereine die Fassade saniert und den Anstrich erneuert. Die Gemeinde beteiligt sich mit 35 Prozent an den entstandenen Materialkosten von etwa 3000 Euro.
Baugebiet „Obere Dorfstraße“: Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung beschloss der Gemeinderat die Vergabe der Erschließungsarbeiten Baugebiet Obere Dorfstraße II (zweite Hälfte) an die Firma Strabag. Noch im April starten die Arbeiten, Ende November soll die Maßnahme dann beendet sein.