Wertinger Zeitung

2000 Menschen wollen eine „sanfte Sanierung“

Die Gegner des Ausbaus der Staatsstra­ße 2036 haben ihre Petition an den Landtag übergeben. Sie haben konkrete Forderunge­n für die Planung, die naturfreun­dlicher sein soll

- VON PETRA KRAUSS STELZER

Heretsried/Gablingen Nicht nur in Gablingen und Gersthofen, auch in den Holzwinkel­gemeinden gibt es viele Menschen, die mit dem geplanten Ausmaß des Ausbaus der Staatsstra­ße 2036 zwischen Heretsried und Holzhausen nicht einverstan­den sind. Dies ist das Resümee von Albert Eding, Gablinger Gemeindera­t und Vorsitzend­er der Bund-Naturschut­z-Ortsgruppe Gablingen, sowie Gemeindera­t Christoph Luderschmi­d: Am Dienstag übergaben sie ihre Petition, die sich für eine naturvertr­ägliche Sanierung der Straße ausspricht, an Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm. In nur zwei Wochen hatten die Ausbaugegn­er dafür rund 2000 Unterschri­ften gesammelt. Und die seien nicht nur von Gablinger und den Holzhauser Bürgern gekommen, sondern auch von Bewohnern der Holzwinkel­gemeinden.

Gleichzeit­ig kündigten einige Gemeinden aus dem Holzwinkel­n am Dienstagna­chmittag eine eigene Petition an. Sie wollen klarstelle­n: Wir befürworte­n den geplanten Ausbau. Für die betroffene­n Kommunen, die an die Staatsstra­ße 2036 angeschlos­sen sind, stellt der Ausbau nämlich eine wichtige Verkehrsve­rbindung nach Augsburg, Gersthofen und Wertingen her.

Trotzdem halten die Gegner die Ausbauplän­e weiterhin für überzogen. Albert Eding und Christoph Luderschmi­d hatten bei der Über- auch die Petition der Gemeinde Gablingen beziehungs­weise ihres Gemeindera­ts im Gepäck. Dieser wolle die Holzhauser Bürger schützen und sehe auch die vorgesehen­e Änderung der Einmündung der kleinen Peterhofst­raße in die Staatsstra­ße kritisch, so Eding.

Gleichzeit­ig übergab auch Ausbaukrit­iker Georg Brem, Fraktionsv­orsitzende­r der W.I.R.-Fraktion des Gersthofer Stadtrats, die Petition seiner Fraktion. Mit dabei war Inge Eden, Wirtin der Ausflugsga­ststätte Peterhof, die in dritter Generation von ihrer Familie geführt wird.

Der Peterhof liegt direkt an der Staatsstra­ße zwischen Holzhausen und Heretsried. Inge Eden sieht durch die geplante einjährige Bauzeit, während der der Peterhof jeweils von einer Seite von der Zufuhr abgeschnit­ten ist, die Existenz ihres Betriebs gefährdet. Am Peterhof fand Ende März auch eine Informatio­nsveransta­ltung statt, in der die Grünen-Landtagsab­geordnete Christine Kamm zu einer weiteren Petition geraten hatte.

Rund zehn Mitstreite­r von Eding und Luderschmi­d, der in Holzhausen wohnt, haben selbst Unterschri­ften gesammelt, „und selbst in Lauterbrun­n und Emersacker sind Leute aktiv gewesen“, so Ludergabe schmid. Der junge Gablinger Gemeindera­t ist überzeugt, dass noch viel mehr Holzwinkel-Bewohner unterschri­eben hätten, wenn sie erst wüssten, wie die weiteren staatliche­n Ausbauplän­e für die Strecke Heretsried–Emersacker aussähen. Dabei richten sich die Ausbaugegn­er des jetzigen, rund 3,2 Kilometer langen Abschnitts nicht generell gegen eine Verbesseru­ng, sondern gegen einen ihrer Meinung nach überzogene­n Ausbau. „Sanierung ja, Monsterstr­ecke nein“, lautet es denn auch auf einem Protestsch­ild vor dem Peterhof.

In ihrer Beschwerde­eingabe nennen die Ausbaugegn­er zwei Ziele:

Das laufende Planfestst­ellungsver­fahren ist zu beenden.

Die Planung ist komplett zu verwerfen. Stattdesse­n ist eine Planung für den Ausbau der Straße in einer bewohnerfr­eundlichen, naturvertr­äglichen und Kosten-Nutzen-optimierte­n Form vorzulegen.

Eding und Luderschmi­d hoffen jetzt, dass Mitglieder des Petitionsa­usschusses nach Gablingen kommen, um sich die Situation vor Ort anzuschaue­n. Der Wortlaut der Petition sowie weitere Informatio­nen sind auch auf der Internetse­ite der Kreisgrupp­e Augsburg des Bundes Naturschut­z – die ebenfalls Einwendung­en erhoben hatte – einzusehen.

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Foto: Marcus Merk Die Ausbaugegn­er fordern nicht nur auf Plakaten ein Ende der Ausbauplän­e. Jetzt wurden 2000 Unterschri­ften übergeben.

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