Die große Show der kleinen Turnkönigin in Monheim
Immer, wenn sie an ein Gerät geht, wird es ruhig in der Halle. 500 Zuschauer halten den Atem an. Kim Bui (Bild) ist am vergangenen Samstag der Star des Bundesliga-Wettkampfs in der Monheimer Stadthalle. Sie darf sich am Ende auch „Top-Scorerin“nennen, also die Beste der angetretenen deutschen Elite. „Ich bin ganz zufrieden“, antwortet sie kurz vor der Siegerehrung genauso diszipliniert, wie sie turnt. Und schiebt artig ein Kompliment für den ausrichtenden TSV Monheim nach: „Wirklich angenehm und nett hier.“Kim Bui, die Tochter einer Vietnamesin und eines Laoten, hat sich ihr Leistungsvermögen hart erarbeitet, vor acht Jahren einen Kreuzbandriss „weggesteckt“und ist nach dem Monheimer Wettkampf alles andere als euphorisch – obwohl sie allen Grund dafür hätte. Ja, ein guter Wettkampf, kommentiert sie eher zurückhaltend und blickt nach vorne. Jetzt, in der Sommerpause, will die 29-Jährige trainieren und ihr Studium der technischen Biologie an der Universität Stuttgart vorantreiben. Aber nicht nur die mehrmalige Olympiateilnehmerin und deutsche Serienmeisterin Kim Bui glänzt in der „TurnerMännerhochburg“(so Moderator Jörg Rosenkranz) mit Leistungen, auch die Übungen der anderen Bundesligaturnerinnen sind Augenweiden. Maria Sonntag, Clara Colombo, Marielle Bilett, Sarah Sonnenschein – ihre Namen sind genauso außergewöhnlich wie ihre Darbietungen beim Sprung, am Stufenbarren, am Boden oder am ungeliebten Balken.