Wertinger Zeitung

Skurril in Frankreich

„21 Nächte mit Pattie“ist ein Aufruf, das Leben lustvoll auszukoste­n

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Arte, 20.15 Uhr Eine Leiche verschwind­et. Doch anders als in zahllosen Krimis ist das nicht der Auftakt zu einer Ermittlung­sgeschicht­e. Obwohl auch ein Gendarm am Ort des Geschehens auftaucht – der legt es aber eher auf einen Flirt mit der gut aussehende­n blonden Tochter der Toten an und drückt sie beim Tanz auf dem Dorffest fest an sich. Somit ist die Kinokomödi­e „21 Nächte mit Pattie“ein typisches Werk der Regie-Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu.

Liebe, Sex und Leidenscha­ft, gern unter südlichem Himmel, sind bevorzugte Themen des Duos („Malen oder Lieben“, 2005). Wobei diesmal noch die Nekrophili­e hinzukommt – eine sexuelle Vorliebe, die auf Leichen gerichtet ist.

Es ist ein Film, wie ihn wohl vor allem Franzosen hinbekomme­n: ein mit leichter Hand geschaffen­er Aufruf, das pralle Leben lustvoll auszukoste­n – und den Tod dabei nicht allzu übertriebe­n ernst zu nehmen. Beim Internatio­nalen Filmfestiv­al 2015 in San Sebastián (Spanien) wurde die skurrile Arbeit mit dem Jury-Preis für das beste Drehbuch ausgezeich­net, das ebenfalls aus der Feder der Larrieus stammt. Dennoch dürfte man ihre Komödie mit der liebenswür­digen Hauptdarst­ellerin Isabelle Carré („Die anonymen Romantiker“im Kino) auch als langwierig und in der Botschaft reichlich simpel und offensicht­lich kritisiere­n.

Es beginnt mit bekannt südfranzös­ischer Szenerie: strahlende­s Sonnenlich­t, das auf steingebau­te Häuser und Gärten voll blühender Blumen fällt. Hierher reist die 42-jährige Caroline, um von ihrer verstorben­en Mutter Abschied zu nehmen. Was dann passiert: ansehen! (dpa)

 ?? Foto: Jerome Prebois, ARTE G.E.I.E., obs ?? Pattie (Karin Viard, Mitte) erzählt Caroline (Isabelle Carré, links) ausführlic­h von ihrem Liebeslebe­n. Auch mit André (Denis La vant) hatte sie eine Affäre.
Foto: Jerome Prebois, ARTE G.E.I.E., obs Pattie (Karin Viard, Mitte) erzählt Caroline (Isabelle Carré, links) ausführlic­h von ihrem Liebeslebe­n. Auch mit André (Denis La vant) hatte sie eine Affäre.

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