Ist es ein Albino Igel oder nicht?
Was es mit dem Tier auf sich hat
Minderoffingen Einen ungewöhnlichen Fund hat Stefanie Jaumann bei einem Spaziergang in Minderoffingen gemacht: Auf einer Wiese saß ein kleiner Igel. Der war aber nicht, wie üblich, beige bis dunkel gefärbt, sondern hatte ein helles Stachelkleid und helle Haut – und könnte ein sogenannter Albino-Igel sein. „Von Weitem sah er weder wie ein Igel, noch wie ein Hase aus“, sagt Stefanie Jaumann. Das Rätsel um das Tier löste sich aber bei genauerer Betrachtung schnell auf. Die Finderin könnte sich dennoch glücklich schätzen, ein solch seltenes Naturschauspiel gesehen zu haben, denn lediglich zehn von 7000 Igeln sind Albinos, sagen Experten.
Erkennbar sind die besonderen Tiere laut Sonja Dölfel von der Pressestelle des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern an ihren roten Augen. „Andernfalls handelt es sich um Leuzismus“, sagt die Expertin, die sich generell mit Tieren auskennt. So sind die farbstoffbildenden Zellen im Gegensatz zum Albinismus zwar vorhanden, aber unfähig, Farbstoffe zu bilden. Das könnte auch auf den von Stefanie Jaumann gefundenen Igel zutreffen.
Eine Gefährdung wegen der hellen Farbe sieht Kavasch für den besonderen Igel nicht. „Die sind meist so schmutzig oder werden sogar von Leuten mit Dreck eingeschmiert, dass die natürlichen Feinde keinen Vorteil haben“, sagt er. Lediglich der Uhu könnte ihm zufolge eine Gefahr für den hellen Igel darstellen. Und eben der Mensch. „Der größte Feind des Igels ist immer noch das Auto.“Anders sieht das Sonja Dölfel. „Da die natürliche Tarnung wegfällt, ist der Igel auf einem offenen Feld leichter zu erkennen“, sagt sie. Außerdem sind die hellen Igel auch lichtempfindlicher als ihre „normalen“Artgenossen.