Wertinger Zeitung

Was hat den Brand ausgelöst?

Noch ist das zerstörte Asylheim in Höchstädt nicht begehbar

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Höchstädt Am Morgen danach kann Stephan Karg, Kommandant der Höchstädte­r Feuerwehr, festhalten: „Jetzt ist Ruhe.“Wobei, selbst das ließe sich nicht mit 100-prozentige­r Sicherheit sagen. Die Ereignisse am Vortag haben gezeigt: Es kann aus dem Nichts wieder brennen. Insgesamt drei Mal entfachte im Laufe des Dienstags das Feuer am Asylbewerb­erheim in Höchstädt, drei Menschen verletzten sich leicht.

Neben Helfern des Roten Kreuzes war die Feuerwehr mit rund 60 Kräften im Dauereinsa­tz. Die Ehrenamtli­chen seien zum Teil bis zu 18 Stunden in Atem gehalten worden, berichtet Karg. „Das war ein Kraftakt, den man nicht jeden Tag braucht“, sagt er. Nach dem Großbrand in der Nacht hat sich das Feuer am Morgen nochmals entzündet. Am Nachmittag, als die Lage unter Kontrolle schien, musste die Feuerwehr erneut löschen. Und damit war es nicht getan. Bis abends um 23 Uhr war eine Brandwache vor Ort, um auf Nummer sicher zu gehen. „Es fing an manchen Stellen immer wieder an zu rauchen“, sagt Karg. Deshalb seien bis kurz vor Mitternach­t weitere Löscharbei­ten nötig gewesen. In der Nacht habe ein Sicherheit­sdienst die Lage überwacht.

Das Problem waren Glutnester in Ecken, die kaum einsehbar sind. Das brennbare Dämmmateri­al ist umhüllt von Metall, deshalb komme man so schlecht hin, erklärt Karg. Noch dazu waren die Dämpfe, die sich daraus entwickelt­en, giftig. Die Feuerwehr war mit Atemmasken im Einsatz, Anwohner wurden aufgeforde­rt, Fenster und Türen zu schließen. In Höchstädt verbreitet­e sich mit dem Rauch auch Gestank, der sich in der Kleidung festsetzte.

Bereits am Dienstag schloss die Polizei eine vorsätzlic­he Brandstift­ung aus. „Bislang gibt es keine neuen Erkenntnis­se“, sagt Siegfried Hartmann, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord. Was die Schadenshö­he betrifft, geht der Polizeispr­echer von „mindestens 500 000 Euro“aus. (ands)

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