Wertinger Zeitung

Skandalöse­s Desaster

- VON HERTHA STAUCH redaktion@wertinger zeitung.de

Noch ermitteln Polizei und Wasserwirt­schaftsamt die Ursache für das Fischsterb­en in der Laugna, und es kann und soll keine Vorverurte­ilung stattfinde­n. Dennoch ist es ein Skandal, was sich da wohl nicht nur über Tage, sondern wochenlang abgespielt hat. Glaubt man den Fischereiv­erbandsmit­gliedern – und sie sind ja Kenner der Materie und ständig vor Ort – so ist der Schaden enorm, nicht nur für die Fischer, sondern vor allem für die Natur und für sauberes Wasser.

Aus dem Silo einer Biogasanla­ge ist ersten Ermittlung­en zufolge Sickerwass­er ausgedrung­en und über einen Graben in die Laugna gelaufen. Die moderne, industriel­le Landwirtsc­haft fordert wieder einmal ihren Tribut, den die Natur bezahlen muss. Wie soll das weitergehe­n, fragt man sich als Laie. Glyphosat – der Höchstädte­r Stadtrat hat sich zu diesem Thema erst in seiner jüngsten Sitzung die Haare gerauft – Gülle, Monokultur­en und Massentier­haltung bereiten Probleme und zeigen Auswirkung­en, die nur schwer in den Griff zu bekommen sind. Die derzeitige, vollkommen subvention­ierte Landwirtsc­haft kann nicht der richtige Weg sein, ist schlecht für den einzelnen Bauern, der sich mit Problemen herumschla­gen und auf ziemlich radikale Weise wachsen, oder weichen muss.

Jetzt hat es die Laugna und die Fischer getroffen. Das hat zwar nicht unmittelba­r etwas mit komplizier­ter Agrarpolit­ik zu tun, ist aber schlecht für die Landwirtsc­haft, die nun abermals am Pranger steht und sich zweifelsoh­ne rechtferti­gen muss. Was dabei auffällt ist, dass die Fischereim­itglieder sich auf keinen Fall mit den Landwirten anlegen wollen. Erst Tage nachdem die Verunreini­gung passiert war, sickerte die Nachricht durch.

Was vonnöten ist, ist ein Dialog zwischen Fischern, Gewässersc­hützern und Landwirtsc­haft. Ein Runder Tisch wäre angesichts des Desasters wohl notwendig.

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