Skandalöses Desaster
Noch ermitteln Polizei und Wasserwirtschaftsamt die Ursache für das Fischsterben in der Laugna, und es kann und soll keine Vorverurteilung stattfinden. Dennoch ist es ein Skandal, was sich da wohl nicht nur über Tage, sondern wochenlang abgespielt hat. Glaubt man den Fischereiverbandsmitgliedern – und sie sind ja Kenner der Materie und ständig vor Ort – so ist der Schaden enorm, nicht nur für die Fischer, sondern vor allem für die Natur und für sauberes Wasser.
Aus dem Silo einer Biogasanlage ist ersten Ermittlungen zufolge Sickerwasser ausgedrungen und über einen Graben in die Laugna gelaufen. Die moderne, industrielle Landwirtschaft fordert wieder einmal ihren Tribut, den die Natur bezahlen muss. Wie soll das weitergehen, fragt man sich als Laie. Glyphosat – der Höchstädter Stadtrat hat sich zu diesem Thema erst in seiner jüngsten Sitzung die Haare gerauft – Gülle, Monokulturen und Massentierhaltung bereiten Probleme und zeigen Auswirkungen, die nur schwer in den Griff zu bekommen sind. Die derzeitige, vollkommen subventionierte Landwirtschaft kann nicht der richtige Weg sein, ist schlecht für den einzelnen Bauern, der sich mit Problemen herumschlagen und auf ziemlich radikale Weise wachsen, oder weichen muss.
Jetzt hat es die Laugna und die Fischer getroffen. Das hat zwar nicht unmittelbar etwas mit komplizierter Agrarpolitik zu tun, ist aber schlecht für die Landwirtschaft, die nun abermals am Pranger steht und sich zweifelsohne rechtfertigen muss. Was dabei auffällt ist, dass die Fischereimitglieder sich auf keinen Fall mit den Landwirten anlegen wollen. Erst Tage nachdem die Verunreinigung passiert war, sickerte die Nachricht durch.
Was vonnöten ist, ist ein Dialog zwischen Fischern, Gewässerschützern und Landwirtschaft. Ein Runder Tisch wäre angesichts des Desasters wohl notwendig.