Wertinger Zeitung

Brand in Asylheim: Ursache bleibt ungeklärt

Polizei gibt den Schaden in der abgebrannt­en Unterkunft in Höchstädt mit 1,5 Millionen Euro an

- VON BERTHOLD VEH

Höchstädt Die Ursache für den Großbrand im Asylbewerb­erheim in Höchstädt wird vermutlich ungeklärt bleiben. Die Zerstörung des Gebäudes ist so groß, dass die Experten nichts mehr herausfind­en können, teilte der Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord, Michael Jakob, unserer Zeitung mit.

Die Polizei hatte bereits in der Brandnacht zum Dienstag aufgrund von Zeugenauss­agen einen Anschlag mit rechtsextr­emistische­m Hintergrun­d ausgeschlo­ssen. Zunächst konnten die Ermittler das ausgebrann­te Flüchtling­sheim gar nicht betreten. Ein Statiker hatte festgestel­lt, dass das zerstörte Asylheim einsturzge­fährdet ist. Die Feuerwehr musste drei Mal löschen, weil Glutnester wiederholt das Feuer neu entfachten. Der Gestank der brennenden Schaumstof­fplatten war am Dienstag in Höchstädt unerträgli­ch.

Inzwischen haben Brandermit­tler der Kriminalpo­lizeiinspe­ktion Dillingen, des Landeskrim­inalamtes und der Versicheru­ng die Unglücksst­elle in Augenschei­n genommen. „Ein Einwirken von außen wurde ausgeschlo­ssen“, sagte Sprecher Michael Jakob. Das Feuer sei innerhalb der Unterkunft ausgebroch­en. Der Zerstörung­sgrad des Asylbewerb­erheims sei aber so groß, dass es die verschiede­nsten Optionen für die Brandursac­he gibt. „Wir können nicht mehr sagen, ob ein defektes Kabel, eine defekte Maschine oder eine Zigaretten­kippe oder etwas anderes das Feuer ausgelöst hat“, erläuterte Jakob.

Die Ermittler haben die Schadensum­me deutlich nach oben korrigiert. Sie liege bei etwa 1,5 Millionen Euro. Die erste Schätzung war von einem mittleren sechsstell­igen Betrag ausgegange­n.

In der Nacht zum Dienstag haben etwa 60 Einsatzkrä­fte der Feuerwehre­n den Brand gelöscht. Ein 38-Jähriger hatte laut Polizeiber­icht beim Gang zur Toilette Brandgeruc­h bemerkt. Als er nach draußen ging, sah er die Flammen im ersten Stock der Unterkunft und verständig­te die Polizei. Alle anwesenden 26 Bewohner konnten sich ins Freie retten – drei von ihnen erlitten leichte Verletzung­en. Die Regierung von Schwaben, die die Unterkunft bis zum Jahresende in Höchstädt betreiben wollte, hat die Flüchtling­e überwiegen­d in der dezentrale­n Unterkunft des Landkreise­s in Syrgenstei­n untergebra­cht. Den Mietvertra­g mit dem Eigentümer hatte die Behörde eigenen Angaben zufolge bereits gekündigt, weil eine Sanierung des Asylheims unwirtscha­ftlich gewesen wäre.

 ?? Foto: Berthold Veh ?? Drei Mal musste die Feuerwehr das brennende Asylbewerb­erheim in Höchstädt lö schen. Der Schaden liegt bei etwa 1,5 Millionen Euro.
Foto: Berthold Veh Drei Mal musste die Feuerwehr das brennende Asylbewerb­erheim in Höchstädt lö schen. Der Schaden liegt bei etwa 1,5 Millionen Euro.

Newspapers in German

Newspapers from Germany