Zusamaltheim wird grüner
Der Dorfplatz und sein Umgriff werden neu gestaltet. Wie die Planerin und die Arbeitskreismitglieder die Betonwüste auflockern wollen
Zusamaltheim Es wird grün in Zusamaltheims Ortsmitte. Grüner als bisher, auch grüner als früher, als es noch keinen Kreisverkehr gab. Bei der Informationsveranstaltung zur Zusamaltheimer Dorferneuerung zeichnete Planerin Franziska Burlefinger ein stimmiges Bild der Ortsmitte. „Ausgangspunkt war, dass durch den Kreisel zunächst eine Grauwüste vorhanden ist“, sagte sie. Doch in vielen Sitzungen haben Arbeitskreis und Planer ein Gesamtkonzept entworfen, das in sich stimmig sei und die Betonwüste auflockere.
Immer wieder und überall werden die Asphaltflächen mit andersfarbigen Betonsteinpflasterflächen unterbrochen. Dazu kommen Grüninseln, die entweder als Kräuterrasen („geringerer Pflegeaufwand als englischer Rasen“) oder als Staudenbeet („buntes blühendes Highlight an der Staats-/Kreisstraße“) installiert werden. Dazwischen: Bäume. Planerin Franziska Burlefinger schmunzelte, als sie von der Elsbeere erzählt, die sich der Arbeitskreis gewünscht hat. „Die dürfen wir nicht überall pflanzen“, freute sie sich. Dazu kommen Zierbirne und Feldahorn, Baummagnolie und Linde.
In der Mitte des Kreisverkehrs hatten sich alle eigentlich Säulenei- chen gewünscht. Davon riet Kreislandwirtschaftspfleger Manfred Herian ab. „Im Moment muss man alles tun, um dem Eichenprozessionsspinner keine Heimat zu bieten“, reichte Franziska Burlefinger die Bedenken weiter. Man merkte ihr das Bedauern an, aber alle waren sich einig, dass es die richtige Entscheidung ist. So werden es Säulenhainbuchen. Und über allem steht der Grundsatz: Man kann in späteren Jahren durchaus eine Anpassung vornehmen.
Schon zügig sollen zumindest diese ersten drei Bäume kommen und ein erstes Grün setzen. Unter den Kronen der Bäume in der Kreisverkehrsmitte wird später auch Kräuterrasen gepflanzt, dazu sollen Zwiebelpflanzen dort im Frühjahr Highlights setzen und eine insektenfreundliche Umgebung schaffen.
Zur Informationsveranstaltung waren auch einige Anlieger gekommen. Manchem war die künftige Situation am Dorfplatz nicht ganz klar. Die Besucher zeigten sich nach der Erklärung zufrieden, dass genug Platz für die Zufahrten, auch für Lastverkehr (Ölanlieferung) einkalkuliert wurde. Schließlich muss ja auch künftig für die Feuerwehr eine uneingeschränkte Zufahrt möglich sein.
Zentrales Element am Dorfplatz wird der Dorfbrunnen sein. Dort haben sich die Arbeitskreismitglieder große Donaukiesel gewünscht. „Die kommen aus der Region“, stimmte auch Franziska Burlefinger zu. Zwei oder drei Kiesel werden mit dem Brunnenkreislauf verbunden, ein Quellrohr läuft dann über den Stein direkt in einem Ablauf. Stehendes Wasser wird es nicht geben, wie vom AK vorgesehen. Ob dem Brunnen noch eine Figur beigegeben wird (eine Melusine beispielsweise wie im Dorfwappen), werden spätere Gespräche zeigen. An drei Stellen der Baumaßnahme entstehen Pavillons, die sowohl eine Entspannungsfunktion als auch ein Informationsstandort (mit Info- und auch Werbetafeln im Hintergrund) und Unterstellmöglichkeit bei Regen darstellen.
Beim Maiergässle erinnerte Gemeinderat und AK-Mitglied Hansjörg Link daran, dass man sich auf dunklen Schotter geeinigt habe. Diskutiert wurde an diesem Abend über die Beleuchtung des Maiergässles. Einige wollten es lieber romantisch dunkel, andere meinten, es wäre schon bisher immer wieder moniert worden, dass es kein Licht gebe. Arbeitskreis, Gemeinde und Planer waren sich daraufhin schmunzelnd einig, dass es nicht einfach sei, für andere Entscheidungen zu treffen.
Am Spielplatz der Kinderkrippe wird eine Lärmschutzwand entstehen, die auch ansprechend gestaltet werden wird. Die Straße entlang des Schul-Kindergartenareals soll mit einer Baumreihe aufgepeppt werden. Bleiben wird laut Planung der Parkplatz an der Schmiedgasse, der aber ansprechend mit Rasenfugenpflaster und am Eingang zum Maiergässle mit Bäumen gestaltet wird und somit auch deutlich grüner wird.
Auch der Spielplatz am Frühmesshaus erfährt eine Sanierung und bekommt neben einer neuen Begrünung („die Kirschbäume brachten mit dem Obst einfach eine Wespenbedrohung“) auch zwei neue Spielgeräte. Ein barrierefreier Parkplatz zur Kirche, wie vom Amt für Ländliche Entwicklung gewünscht, ist bereits vorhanden.
Der Abbruch des Treu-Hauses stellt die Planer natürlich vor Herausforderungen, doch auch hier ist ein stimmiges Konzept vorhanden. Ein verbreiterter Gehweg und auch Parkplätze für Kirchbesucher entstehen. Neue akzentuierte Pflanzungen stellen besondere Orte, wie beispielsweise die Kirchentreppe, heraus und verringern den bestehenden Pflegeaufwand in diesem Bereich.
Akzentuierte Pflanzungen stellen besondere Orte heraus