Der Dillinger Frühling ist ein Sommer
Das Volksfest startet mit traumhaftem Wetter und Temperaturen von 26 Grad. Bereits am Freitagabend feiern etwa 2000 Menschen im Donaupark. Was gleich beim ersten Song passiert
Dillingen Mehr Glück mit dem Wetter gibt es wohl nicht, wenn es um die Eröffnung eines Volksfests geht. So sieht es auch der städtische Mitarbeiter Lothar Schmied, der seit etwa 25 Jahren in die Organisation des Dillinger Frühlings eingebunden ist. „So gut wie heute war es noch nie“, sagt Schmied mit einem zufriedenen Lächeln. In der Tat sind die äußeren Rahmenbedingungen für den Start des Volksfests in der Kreisstadt traumhaft. Als die Steinheimer Musikanten, die Stadtkapelle Dillingen, die Donautaler Fristingen-Kicklingen und der Dillinger Spielmannszug vor dem Umzug zum Festplatz in der Königstra- ße aufspielen, scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Es hat Temperaturen von 26 Grad. Und Oberbürgermeister Frank Kunz spricht angesichts dieses Wetterglücks auch vom Beginn des „Dillinger Sommers“.
Der Umzug bewegt sich vom Rathaus in den Donaupark. Das Riesenrad und die anderen spektakulären Fahrgeschäfte funkeln in der Abendsonne. Schon vor dem offiziellen Bieranstich bevölkern etwa 2000 Menschen das Festgelände. Und als die Störzelbacher mit Hubert von Goiserns „Brenna tuats guat“loslegen, gibt es kein Halten mehr. Die Gäste sind in Partystimmung – und viele von ihnen stehen schon lange vor Sonnenuntergang auf den Bänken. Auch die SailerGymnasiastin Lisa Schmidt ist mit ihren Freundinnen auf dem Volks- fest. „Das ist Kult hier, wir kommen jedes Jahr auf den Dillinger Frühling“, sagt Schmidt. Und wie von den Mädchen zu erfahren ist, hat das Feiern in dieser Nacht zum Samstag ein offenes Ende. Beim Volksfest gibt es fünf Tage lang Party mit Topbands. Und auch Kai-Uwe Frank, der jedes Jahr kommt, ist angetan. „Hier gibt’s coole Musik, das ist ein tolles Fest“, sagt er.
Unterdessen schreitet Rathauschef Kunz zur Tat. In Anwesenheit von Landrat Leo Schrell, Landtagsabgeordnetem Johann Häusler und weiteren Ehrengästen begibt sich der Oberbürgermeister auf die Bühne, um offiziell das erste Fass Bier anzustechen. In der jüngeren Vergangenheit ist Kunz schon einmal der Zapfhahn ausgekommen – und es gab für einige ein unfreiwilliges Bad im Bier. Dieses Mal erledigt Kunz seine Aufgabe souverän. Zwei unaufgeregte Schläge, dann rinnt der Gerstensaft aus dem Fass. „Ozapft isch“, sagt Kunz. Und Landrat Schrell beglückwünscht die Dillinger zu ihrem Volksfest. „Das Wetter ist toll, das Festzelt voll, das Bier gut, und Ihr seid toll“, sagt der Landrat.
Julia Czepiczka ist mit Familie Zeller aus Wittislingen zum Volksfest gefahren. „Ich komme extra aus Dischingen, weil ich mir das hier nicht entgehen lassen will“, sagt sie. Man treffe hier einfach viele Leute. Gelegenheit dazu gibt es bis zum kommenden Dienstag. Und zumindest am Wochenende soll der Dillinger Frühling nach Angaben der Meteorologen ein Sommer bleiben.