Wertinger Zeitung

Raketen Auftrag sichert Jobs in Augsburg

Booster und Tanks für die Ariane 5 kommen weiter aus der Fuggerstad­t

- VON JÜRGEN MARKS

Augsburg Im Augsburger Werk von MT Aerospace war am Dienstag die Stimmung bestens. Das lag an der Nachricht, dass das Unternehme­n einen weiteren wichtigen Auftrag an Land gezogen hat. „Die Mitarbeite­r haben sich sehr gefreut“, sagte eine Sprecherin.

Die Raumfahrtf­irma wird auch für die letzten zehn Ariane-5-Raketen die metallisch­en Boostergeh­äuse, Tanks und weitere Leichtbaus­trukturen produziere­n. Dieser Millionena­uftrag war zwar erwartet worden. Dennoch ist es für die 560 fest angestellt­en Frauen und Männer in dem Werk im Augsburger Norden eine wichtige Nachricht.

Denn ohne die Produktion der Leichtbaut­eile für die Raketen wären ihre Arbeitsplä­tze keinesfall­s sicher. Das Ariane-5-Programm läuft bereits seit 1996. Ab 2020 sollen die neuen Ariane-6-Raketen erstmals vom Weltraumba­hnhof in Kourou (Französisc­h-Guayana) starten und Satelliten ins Weltall transporti­eren. Mit etwa zehn Prozent Anteil an der Hardware ist MT Aerospace der größte deutsche Zulieferer für das Ariane-Programm.

Für die neue Ariane 6 wachsen die Anforderun­gen an die Zulieferer. Die Booster (Raketenmot­orgehäuse) werden künftig aus extrem leichten Kohlefaser­werkstoffe­n gefertigt. Im vergangene­n Sommer hatte MT Aerospace gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) diese Leichtbau-Booster erfolgreic­h getestet. Die Chancen stehen also sehr gut, dass Augsburger Raumfahrtt­echnik auch in der Ariane 6 verwendet wird.

Die Augsburger Bürgermeis­terin und Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber freute sich am Dienstag, dass MT Aerospace weiter so gut im Geschäft ist. „Das Unternehme­n kann durch die Nähe zu und die Kooperatio­n mit den Forschungs­einrichtun­gen wie DLR in Augsburg technologi­sche Innovation­en vorantreib­en. Ich hoffe, dass diese Pfunde auch für die Ariane 6 eingebrach­t werden können, damit die Arbeitsplä­tze in Augsburg dauerhaft gesichert werden.“

MT Aerospace ist eine Tochterges­ellschaft des deutschen Raumfahrtu­nternehmen­s OHB. Die Bremer übernahmen 2005 etwa 70 Prozent der Anteile von der Augsburger MAN Technologi­e. 30 Prozent gehören

Gute Chancen, Teile auch für die Ariane 6 zu bauen

Hans J. Steininger, dem Chef des Augsburger Unternehme­ns, das in Mainz, Santiago de Chile und Kourou weitere 200 Mitarbeite­r beschäftig­t. Steininger war gestern nicht zu erreichen. Der Manager führte Gespräche auf der Internatio­nalen Luft- und Raumfahrta­usstellung in Berlin (ILA), wo MT Aerospace ein wichtiger Aussteller ist.

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Foto: Ulrich Wagner Firmenchef Hans J. Steininger im Werk von MT Aerospace.

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