Live dabei bei der Polizei
Ermittler in Schwaben twittern am Freitag
Nach den Erfolgen in Berlin, Hamburg und München sollen jetzt auch Follower der nordschwäbischen Polizei am Freitag die Möglichkeit für einen besonderen Blick hinter die Kulissen der Polizeiarbeit bekommen: Für zwölf Stunden wird über Einsätze auf Twitter berichtet. Polizeikommissar Markus Trieb ist Mitarbeiter im Social-Media-Team des Polizeipräsidiums Schwaben Nord und wird den Twitter-Marathon leiten.
Herr Trieb, was verspricht sich das Polizeipräsidium Schwaben Nord von seinem Twitter-Marathon? Markus Trieb: Wir wollen mehr Verständnis bei der Bevölkerung schaffen. Der Twitter-Marathon soll zeigen, mit welchen Situationen die Polizei tagtäglich konfrontiert ist. Wir werden nicht nur über spektakuläre und außergewöhnliche Einsätze informieren, sondern auch über ganz alltägliche Situationen. Damit erhoffen wir uns, dass die Menschen einen Eindruck von unserem Beruf gewinnen und gleichzeitig unsere Arbeitsabläufe besser nachvollziehen können.
Wie muss man sich das konkret vorstellen? Trieb: Unter dem Hashtag #Echtzeit110 wird die Polizei am Freitag ab 12 Uhr twittern. Alle diensthabenden Beamten im Präsidium Schwaben Nord werden an diesem Tag für uns im Einsatz sein und uns mit Informationen unterstützen. Für die Tweets selbst ist dann allerdings nur die Presseabteilung und das dazugehörige Social-MediaTeam verantwortlich. Unser Ziel ist es, in der Stunde zehn Tweets herauszuschicken – also alle sechs Minuten einen.
Was passiert, wenn eine Streife in eine gefährliche Situation gerät? Twittern Sie dann trotzdem – und stören damit womöglich die Arbeit der Kollegen vor Ort? Trieb: Diese Sorge war da und wir werden jeden Einzelfall betrachten. Allerdings haben wir im Vorfeld alle möglichen Konstellationen geprüft. Während der Einsätze hat die Sicherheit der Kollegen oberste Priorität. Außerdem werden Daten, wie Personen oder Ort, vertraulich behandelt. Bei einem gefährlichen Einsatz mit ernstem Hintergrund werden auch Informationen, die unsere Arbeit gefährden könnten, ausgespart oder zeitversetzt nachgeliefert. Interview: Tanja Ferrari