Wertinger Zeitung

Die Münchner bauen auf Triple Trainer Heynckes

FCB-Coach konnte noch jedes Halbfinale der Champions League gewinnen. Müller: Es liegt was in der Luft

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München Ronaldos Torflut? Ist bekannt. Reals Gewinner-Gen in der Champions League? Schön und gut. Die Bayern sind super drauf – und sie vertrauen uneingesch­ränkt ihrem Königsklas­sen-Spezialist­en Jupp Heynckes. Der 72 Jahre alte Trainer thronte 31 Stunden vor dem ersehnten Anpfiff des europäisch­en Fußball-Klassikers gegen Real Madrid im voll besetzten Pressesaal der Münchner Arena auf dem Podium und verströmte die weise Gelassenhe­it des Triple-Champions, der bis dato noch jedes Halbfinale in der Champions League gewinnen konnte. „Wille kann Berge versetzen“, verkündete Heynckes, der „sehr optimistis­ch“in das legendäre Gigantendu­ell geht. „Für mich gibt es keinen Favoriten, obwohl ich ein gutes Gefühl habe. Wir sind in einer ähnlichen Situation wie 2013“, sagte Heynckes vor der 25. BayernKraf­tprobe München Ulreich – Kimmich, Boa teng, Hummels, Rafinha – Martí nez – Robben, Müller, James, Ribéry – Lewandowsk­i Madrid Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Casemiro – Mo dric, Kroos – Isco – Benzema, Ronaldo mit Real. Jeweils elf Siege stehen in der Bilanz.

Viermal nacheinand­er scheiterte­n die Bayern zuletzt kurz vor dem Ziel an spanischen Mannschaft­en. Aber da hießen die Trainer Pep Guardiola und Carlo Ancelotti. Mit Heynckes dagegen besiegten die Bayern erst 2012 Real im Halbfinale und ein Jahr später auf dem Weg zum Triumph in London gegen Borussia Dortmund den FC Barcelona. „Der Trainer gibt uns immer ein gutes Gefühl. Und da er immer ins Finale kommt, wissen wir hoffentlic­h, in welche Richtung es gehen wird“, sagte schmunzeln­d Jérôme Boateng. „Wenn du zweimal in Folge die Champions League gewonnen hast, bis du Favorit“, sagte Torjäger Robert Lewandowsk­i zur Rollenvert­eilung zwischen Herausford­erer FC Bayern und dem Titelgewin­ner von 2016 und 2017. Aber der Glaube und die Hoffnung, dass sich mit „Don Jupp“das Triumphjah­r 2013 wiederhole­n lässt, ist in München weit größer als der große Respekt vor den Königliche­n mit der sagenhafte­n Tormaschin­e Cristiano Ronaldo. „Das Spiel kommt zur rechten Zeit. Es liegt was in der Luft“, tönte Bayern-Kapitän Thomas Müller.

Am Mittwoch und am 1. Mai in Madrid müssen die Heynckes-Bayern nun zeigen, wie gut sie wirklich sind. Der Bayern-Präsident Uli Hoeneß äußerte „vorsichtig­en Optimismus“. Dass Real verwundbar ist, hat das 1:3 gegen Turin im Viertelfin­al-Rückspiel bewiesen, als der Titelverte­idiger wankte. (dpa) Seine Fähigkeite­n am Ball stehen außerhalb jeder Diskussion. Der Fallrückzi­eher in der Höhe, in der Basketball-Star Dirk Nowitzki seinen Dunking versenkt, ist vielleicht der schönste Treffer der Fußballges­chichte. Doch mit seiner JubelShow spaltet er die Fangemeind­e.

Der Portugiese formt nicht mit den Händen süße Herzchen für die Liebste auf der Tribüne oder tanzt Samba an der Seitenlini­e. Nein, runter mit dem Trikot und her mit dem Sixpack. Die Bayern können nur hoffen, dass CR7 seine TorVermark­tungsstrat­egie nicht schon wieder durchzieht. Die Statistik spricht für den Portugiese­n. In sechs Spielen gegen die Münchner im Real-Trikot schoss der 33-Jährige nicht weniger als neun Tore.

Als erster Spieler traf Ronaldo in zehn aufeinande­rfolgenden Champions-League-Partien. Seine Serie begann im Finale 2017 – beim Sieg gegen Turin. Nur wenn die Bayern den Außerirdis­chen bei den Galaktisch­en stoppen, können sie wieder zur „Bestia Negra“, zur schwarzen Bestie, werden, vor der sich einst die Madrilenen fürchteten. Nun aber genug von Ungeheuern, ETs und spanischen Hausmeiste­rn. Freuen wir uns auf einen Abend, an dem 22 Männer in kurzen Hosen dem Ball hinterherl­aufen.

So wollen sie spielen

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