Die Suche einer Mutter
Tochter und Kindermädchen verschwinden spurlos. Viele offene Fragen
ARD, 20.15 Uhr Wie sehr ein kleines Kind zur Belastung für ein überfordertes Ehepaar werden kann, zeigt der Film „Ein Atem“. Selbst ein Kindermädchen ist manchmal keine große Hilfe. Und aus kleinen Dramen droht dann schnell eine Katastrophe zu werden. Die ARD zeigt den Film am heutigen Mittwoch.
Tessa (Jördis Triebel) und Jan (Benjamin Sadler) leben in Frankfurt, gemeinsam mit ihrer Tochter Lotte (Lucie und Marie Horlacher). Da sie beide berufstätig sind, engagieren sie ein Kindermädchen: Elena (Chara Mata Giannatou). Sie hat gerade ihre griechische Heimat und ihren Freund Costas (Apostolis Totsikas) verlassen, von dem sie schwanger ist. In Deutschland erhofft sie sich eine bessere berufliche Perspektive. Erst mal geht alles gut, bis Elena kurz zum Bäcker geht, den Kinderwagen draußen vor dem Geschäft stehen lässt – und als sie zurückkommt, ist Lotte verschwunden. In Panik kehrt Elena zu ihrem Freund in Griechenland zurück, ohne den Vorfall irgendwo zu melden. Auch Tessa macht sich wenig später nach Griechenland auf, wo sie ihr Kind vermutet. Elena findet sie schließlich, Lotte nicht.
Triebel spielt diese Mutter als eine ebenso starke wie zerrissene Persönlichkeit. Sie neigt zum Jähzorn, ist mit Kind und Job chronisch überfordert und sucht die Schuld für alles bei ihrem Mann, der im Grunde verständnisvoll, aber gleichzeitig hilflos ist. Regisseur Christian Zübert („Lommbock“) zeichnet eine genaue Charakterstudie zweier Frauenfiguren, die beide auf ihre Weise ziemlich ambivalent und egoistisch sind. Dabei setzt er auf Authentizität: Die Dialoge im Film sind realitätsnah. (dpa)