Wertinger Zeitung

Woher soll das Wasser jetzt und in Zukunft kommen?

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Zum Artikel „Ja oder Nein?“, in dem das Wasserschu­tzgebiet in Höchstädt The ma war: Der Stadtrat in Höchstädt hat vollkommen Recht, wenn er jetzt erst einmal alle Fakten auf den Tisch bekommen will, bevor eine endgültige Entscheidu­ng getroffen wird. Gerade beim Trinkwasse­r haben eine gute Planung und damit die Versorgung­ssicherhei­t der Menschen oberste Priorität. Die Diskussion kommt aber nicht an der Frage vorbei: Woher soll das Wasser jetzt und auch in Zukunft herkommen? Dieses Nachdenken und darauf folgende Planungen müssen jetzt kommen. Ein Weiterträu­men im „Land der Glückselig­en“scheint vorbei. Ein Anschluss der Versorgung Thierhaupt­en an die Rieswasser wurde bereits diskutiert. Ein Verbund mit der Gruppe Rain a. L. ist schon angedacht. Auch eine Reduzierun­g in andere Verbünde ist ja bereits diskutiert worden.

Eine Ersatz-Brunnengal­erie bei Mörslingen mit den frei werdenden Wasserrech­ten von Höchstädt ist möglich, aber auf Dauer auch nicht ausreichen­d. Eine Ausweitung der Fördermeng­en in der quartären Hochterras­se bei Blindheim ist wohl eher nicht möglich, die Problemati­k wurde bereits beschriebe­n. Hier fehlt die Begutachtu­ng durch eine hydrologis­che Modellieru­ng sowieso noch.

Zudem würde das die Wasserschu­tzgebiete extrem vergrößern, was der Landwirtsc­haft eher nicht mehr zumutbar wäre. Denkbar erscheint auch, Abgabemeng­en in wasserinte­nsive, etwa nicht daseinsrel­evante Genussmitt­elindustri­e zu verringern.

Aber Einsparung­en werden das Problem nicht lösen, sondern nur verzögern. Wie beschriebe­n sind im Donauried große Mengen an Reserven im Quartär vorhanden, die man durchaus selbst und ortsnah an den Blindheime­r/Schwenning­er Brunnengal­erien erschließe­n könnte. Selbstvers­tändlich würde das nicht mit den geplanten Flutpolder­n in Einklang zu bringen sein. Aber an einer Diskussion dieser Möglichkei­t wird man nicht vorbei kommen und das schon bald.

Denn auch das Trinkwasse­r ist ein Teil der Funktionsf­ähigkeit einer Region. Michael Audibert, Blindheim

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