CSU Politiker attackieren Kardinal
Harsche Kritik an Äußerungen von Reinhard Marx
Augsburg Nach den klaren Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx gegen Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder und dessen Anordnung, in Behörden Kreuze aufzuhängen, haben CSU-Politiker zum Gegenangriff ausgeholt. So übte der schwäbische Bezirkschef der Partei, Markus Ferber, Kritik an den Äußerungen Marx’. Dieser hatte Söder vorgeworfen, „Spaltung, Unruhe, Gegeneinander“ausgelöst zu haben. „Jemand, der seine eigenen Überzeugungen leugnet, macht die Sache nicht glaubwürdiger“, sagte Ferber im Gespräch mit unserer Zeitung und verwies auf einen Besuch von Marx auf dem Tempelberg 2016. Damals hatten Marx und der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auf Bitten muslimischer und jüdischer Autoritäten ihre Amtskreuze abgelegt – um Konflikte zu vermeiden. Die seit Tagen andauernde Debatte hält Ferber für „völlig überzo- gen“. Es sei nur legitim, wenn der Freistaat Bayern, der in seiner Verfassung vor einer gottlosen Gesellschaft warne, Kreuze als Zeichen seiner christlichen Prägung aufhänge. Auf Bayern lesen Sie mehr über die Rückendeckung für Söder aus seiner eigenen Partei. Und im Leitar tikel schreibt Gregor Peter Schmitz, warum die Diskussion derart ausgeufert ist. In der Politik finden Sie eine Sonderseite mit Leserbriefen zum Thema. (bmi)
Der Handelsstreit zwischen Amerika und dem Rest der Welt wird immer hässlicher. Und das liegt weniger an US-Präsident Donald Trump selbst, sondern an seinem Wirtschaftsminister. Der 80-jährige Wilbur Ross, ein früherer Stahl-Investor, führt den Krieg um Importzölle mit seltener Brachialgewalt. Das Ende des freien Welthandels nimmt er dabei als Kollateralschaden in Kauf. Vor allem geht es ihm um den Schutz heimischer Hochöfen.
Schon die Verlängerung der ZollAusnahmen für Stahl und Alu aus Europa bis Ende Mai ist Gift für die Wirtschaft. Schlimmer noch ist die Drohung mit Importquoten. Sie ist ein tumber Griff in die Mottenkiste der Volkswirtschaft. Denn dieses starre Instrument wirkt preiserhöhend, was die US-Stahlindustrie freut und die dortigen Verbraucher ärgern wird. Europas Stahlkonzerne werden dagegen weniger nach Amerika exportieren können. Das wird die Preise bei uns unter Druck setzen – mit negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze.
Derzeit sieht es nicht so aus, als wenn die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström Ross zur Vernunft bringen kann. Dabei wird es in einem Handelskrieg, in dem die EU zurückschlagen wird, nur Verlierer geben.