Auf Trainersuche
Wer an seiner Fitness arbeiten möchte, kann sich Motivation und Unterstützung durch eine Smartwatch holen. Doch was taugen die Marktführer? Die Apple Watch Series 3 und die Samsung Gear Sport im Direktvergleich
Spätestens im fortgeschrittenen Frühjahr setzt bei vielen Menschen das schlechte Gewissen ein. Denn bei mildem Wetter fehlt eine gute Ausrede, warum man im Freien nicht mal wieder was für die Fitness tun sollte. Einen Motivationsschub versprechen Smartwatches. Schrittund Kilometerzähler und automatisch geführte Statistiken dienen dem Leistungsnachweis. Wer möchte, kann sich vom digitalen Assistenten außerdem sanft ermahnen lassen, weiter an den selbst gesteckten Zielen zu arbeiten.
Die smarten Uhren arbeiten direkt mit dem Mobiltelefon zusammen – zum Installieren von Apps, Verwalten und Auswerten von Daten oder zum Übertragen von Inhalten. Für iPhone-Besitzer bietet sich daher eine Apple Watch an, da diese sich nicht ohne Weiteres mit einem Android-Gerät verbinden lässt. Umgekehrt arbeiten iPhones durchaus mit anderen Uhren oder FitnessArmbändern zusammen. Führend bei den Android-Uhren ist der Galaxy-Hersteller Samsung. Gegen die Apple Watch Series 3 schicken die Südkoreaner ihre Gear Sport ins Rennen. Der Vergleichstest.
Design und Bedienung
Rund oder eckig? Diese Geschmacksfrage hat ganz praktische Konsequenzen. Die sportlich designte Samsung Gear Sport besitzt eine Lünette rund um das Zifferblatt, dank derer man bequem durch Menüs und Inhalte navigiert. Die Steuerung mittels Daumen und Zeigerfinger fühlt sich natürlich an. Bei der eleganteren Apple Watch erfüllt diese Funktion ein Rädchen an der Seite. Es ist nicht ganz so leicht zu erreichen, hat aber den Vorteil, dass man es mit einem Finger bedienen kann.
Beide Displays sind hell genug, um die Anzeige selbst bei grellem Sonnenlicht gut zu erkennen. Beide sind bis 50 Meter Tiefe wasserdicht und bieten diverse Funktionen für Wassersportler. Der Pulsmesser auf der Rückseite erfasst unter anderem die Herzschlagfrequenz.
Einrichtung und Funktionen
Beide Geräte müssen zunächst via Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt werden. Apple Watch und iPhone sind perfekt aufeinander abgestimmt, neben vielen anderen Smartwatch-Funktionen sind die Fitness-Features vorinstalliert. Die Apple Watch Series 3 ist die erste Smartwatch, die ohne Smartphone in der Nähe auskommt. Dank LTEUnterstützung kann man das iPhone zu Hause lassen und unterwegs Nachrichten empfangen und sogar Telefonate führen – ein klarer Pluspunkt für alle, die auch bei Sport und Freizeit immer erreichbar sein wollen oder müssen.
Das Fitness-Programm für Sam- sung-Geräte heißt Samsung Health. Darüber legt man persönliche Ziele fest, lässt sich in Sachen Ernährung beraten und tauscht sich mit der Community aus. Benutzt man ein Handy eines anderen Herstellers, muss man sich die gewünschten Funktionen selbst aus dem Play Store zusammensuchen.
Über Mobilfunk empfängt Samsungs Smartwatch keine Daten, via GPS können unabhängig vom Handy aber die wichtigsten Informationen wie Standort oder Laufgeschwindigkeit ermittelt werden. Ein Mikrofon für die Sprachsteuerung besitzen beide Geräte, die Sam- sung-Uhr hat im Gegensatz zur Apple Watch aber keinen Lautsprecher.
Apps und Inhalte
Für Samsung-Gear-Modelle gibt es eine stattliche Menge an Apps. Apple ist in Sachen AppAuswahl aber konkurrenzlos. Unzählige Dienste und iPhone-Apps bieten zusätzliche Apple-Watch-Funktionen, insbesondere im Fitness-Bereich. Auf beiden Geräten lässt sich Musik lokal speichern. Verbindet man einen Kopfhörer per Bluetooth, kann man sich bei sportlichen Aktivitäten unabhängig von Mobilverbindungen von den eigenen Lieblingssongs moralisch unterstützen oder von Hörbüchern unterhalten lassen.
Ausdauer und Zubehör
Apple Watch wie Samsung Gear Sport lassen sich kabellos aufladen. Beide Geräte halten einen vollen Tag durch, unter Umständen sogar bis zu zwei Tage, bis sie wieder ans Netz müssen. Eine aktive Mobilfunkverbindung kann die Nutzungsdauer der Apple-Uhr aber reduzieren. Samsungs Smartwatch wird mit einer kleinen Ladestation ausgeliefert. Für die iOS-Uhr gibt es eine riesige Auswahl an Ladegeräten, einige davon laden gleichzeitig das iPhone auf.
Die Qual der Wahl hat man auch bei den Armbändern. Von sportlich-modern bis edel und exklusiv bleiben kaum Wünsche offen, auch hinsichtlich des Materials. Nicht ganz so groß ist die Auswahl für die Gear Sport. Dennoch dürfte auch hier jeder das Passende finden.
Das Test Fazit
Im Bereich Fitness profitiert Samsung von einer intuitiven Bedienung und ausgereiften SamsungHealth-Funktionen. Das ist aber auch eine Domäne der Apple Watch, die tägliche Aktivitäten überwacht und einen bei Bedarf daran erinnert, dass man sich mehr bewegen wollte. Durch die Fülle an kompatiblen Apps ist die Apple Watch der beste Allrounder für alle Lebenslagen. Mit welcher von beiden man besser zurechtkommt, ist letztlich ebenso Geschmackssache wie das Design. Wer zum Joggen oder ins Schwimmbad nicht sein Handy mitnehmen will, kommt an der LTEVersion der Apple Watch aber nicht vorbei.