Eine faire Urkunde zum bunten Maifest
Die Mittelschule Wertingen ist nun Fairtrade-Schule. Beim Feiern zeigte die Schule gleich, warum
Wertingen Ali und Nasir verkaufen von Schülern selbst gemachte Schokobananen aus fair gehandelten Produkten. Außerdem Bälle, die aus Bananenblättern hergestellt sind. „Wir finden das gut, dass wir mit so einer Aktion Menschen helfen können, denen es nicht so gut geht“, sind sich die zwei einig. Andere werfen derweil mit genau solchen Bällen am Stand der Arbeitsgemeinschaft (AG) Go fresh auf Dosen. Auch Waren aus dem fairen Handel boten Schüler am Montag in der Mittelschule Wertingen an. Die wird an diesem Tag zur FairtradeSchule ernannt. Carina Bischke von Fairtrade Deutschland überreichte die offizielle Urkunde an Martina Baur, Marie-Luise Zellmer und die Schüler der AG. Und um das zu feiern, nutzte die Schulfamilie den Montag, den Brückentag zwischen Sonn- und Feiertag, gleich für ein buntes Maifest. Das ist bestimmt demnächst nachzulesen im Fairtrade-Blog der Schule auf der Homepage Fairtrade-Schools.de. Der Blog, in dem zumindest eine jährliche Aktion dokumentiert wird, gehört zu den Kriterien, die im Vorfeld zu erfüllen waren. Ein Schulteam musste gegründet werden, dem Schüler, Lehrer und Eltern angehören. „Das ist eine zusätzliche Aufgabe zum normalen Schulalltag“, lobte Carina Bischke den Einsatz.
Der Schulleiter musste den vorher erstellten Fairtrade-Kompass unterschreiben. Und dass täglich faire Produkte erhältlich sind in der Schule, war ebenfalls Voraussetzung. „Jeden Tag in der Pause verkaufen Schüler Fairtrade-Artikel“, erzählt Martina Baur. In verschiedenen Fächern und Jahrgangsstufen muss das Thema außerdem im Unterricht behandelt werden.
Doch nicht nur Fairtrade stand im Mittelpunkt beim Maifest. „Wir wollen feiern, dass die Sanierungsmaßnahme begonnen hat“, bekräftigte Schulleiter Poss ebenso wie: „Wir feiern uns selbst als Schulfamilie, die das ganze Jahr über einiges auf die Beine gestellt hat.“Dass sie das können, zeigten Schüler, Lehrer und Eltern am Montag allemal. Nicht nur Essen und Trinken gab es genug. „Der Pizzaofen wurde schon ganz früh heute Morgen angeheizt“, berichtete Schulleiter Stephan Poss am Ende der offiziellen Begrüßung, bevor Schüler, Lehrer, Eltern und Ehrengäste auf Entdeckungstour gingen. Bratwürste oder Weißwurst mit Breze gab es ebenfalls im Angebot, daneben Süßes wie Waffeln, Crêpes oder Kuchen.
Die Eltern verkauften Lose für eine Tombola mit vielen Preisen. Maskenschminken, ein Kunstlabor, eine Tanzvorführung, Sackhüpfen, ein Fußballturnier, Feuerwehrspiele und Rübenziehen standen ebenso zur Auswahl wie ein Geräteparcours und ein Flohmarkt mit gespendeten Büchern, dessen Erlös krebskranken Kindern gespendet wird, wie Fabian erklärt. Weil sich die Schüler eben gerne auch für andere einsetzen. Noch lieber, wenn es dabei etwas zu feiern gibt.