Wertinger Zeitung

Das letzte Gasthaus schließt

Mit dem Ende der Asbacher Wirtschaft „Grüner Baum“gibt es in der Gemeinde Laugna kein einziges Gasthaus mehr. Ein Blick auf die Anfänge vor 50 und noch viel mehr Jahren

- VON KONRAD FRIEDRICH

Laugna/Asbach Als letzte Gastwirtsc­haft in der Gemeinde Laugna schloss zum gestrigen 1. Mai der „Grüne Baum“im Ortsteil Asbach. Das Wirtsehepa­ar Adelbert sen., der im Januar 2018 gestorben ist, und seine Ehefrau Emma haben die Wirtschaft von 1965 bis jetzt über 50 Jahre lang betrieben. Nach dem Tod von Gastwirt Adelbert Keis hatte Sohn Adelbert am Sonntag noch die Kartlerrun­de bis zuletzt zum Frühschopp­en bewirtet. Die Landwirtsc­haft hatte das Ehepaar 2003 an seinen Sohn Adelbert übergeben. Das Gasthaus führten sie selbst noch weiter. Adelbert Keis war der „Wirt“vom Grünen Baum in Asbach und als solcher allgemein bekannt. Neben seiner Tätigkeit als Landwirt war die Gastwirtsc­haft sein Leben und seine Leidenscha­ft. Für die Vereine aus Osterbuch und Asbach war das Wirtshaus in Asbach über Jahrzehnte der Ort für Vereinsver­anstaltung­en und Versamm- Alle waren stets willkommen. Bis 2003 war der Schützenve­rein „Edelweiß“mit seinem Schießstan­d im Gasthaus Keis beheimatet, dann zog er ins neue Bürgerhaus nach Osterbuch um.

Wie im Laugnaer Heimatbuch berichtet wird, wurde die Gastwirtsc­haft erstmals 1714 im Zusammenha­ng mit der Klage gegen Pfarrer Weldishofe­r, der sie fleißig besucht hatte, erwähnt. Bis 1847 war sie in Hausnummer 1 (jetzt Egger) beheimatet, damals Spingler (Pfarrer Spingler), der Hausname war „beim Schreiner“. 1847 kaufte Anton Lipp die Konzession und eröffnete eine Gastwirtsc­haft im Anwesen Reitenberg­er (Pauli), sein Enkel Anton Lipp verkaufte nach 72 Jahren die Wirtschaft wieder, und mit dem Erlös erstand er den Moirhof, wo die Gastwirtsc­haft bis circa 1930 betrieben wurde.

Nach einem Vorfall mit tödlichem Ausgang 1923 in Osterbuch machte Anton Lipp zwar noch weiter und versuchte sich unter andelungen. rem an einer Limonadenp­roduktion.

Wegen seiner hohen Schulden durch den Mordprozes­s, in dem er freigespro­chen wurde, konnte er die Wirtschaft aber nicht langfristi­g halten. Sie ging um 1930 herum an die Brauerei Straub. Von der erwarb sie der Mittelbaue­r Josef Keis etwa 1932 für seinen Sohn Josef Keis. Dessen Sohn Adelbert war in der dritten Generation der Wirt vom „Grünen Baum“– bis zu seinem Tod 2018.

 ?? Fotos: Friedrich ?? Das Ehepaar Adelbert und Emma Keis betrieb über 50 Jahre die Asbacher Gastwirtsc­haft. Nachdem der Gastwirt im Januar starb, hielt Sohn Adelbert zumindest die Kartlerrun­de und den sonntäglic­hen Frühschopp­en auf recht. Die letzten Kartler – von links...
Fotos: Friedrich Das Ehepaar Adelbert und Emma Keis betrieb über 50 Jahre die Asbacher Gastwirtsc­haft. Nachdem der Gastwirt im Januar starb, hielt Sohn Adelbert zumindest die Kartlerrun­de und den sonntäglic­hen Frühschopp­en auf recht. Die letzten Kartler – von links...
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany