Wertinger Zeitung

Warum brach der Maibaum ab?

Gutachter soll tödlichen Vorfall aufklären

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Treuchtlin­gen Bei der Aufklärung des tödlichen Maibaum-Unglücks im mittelfrän­kischen Treuchtlin­gen setzt die Polizei nun auf ein Expertengu­tachten. Die Ermittler hätten zur Untersuchu­ng der Baumspitze einen Sachverstä­ndigen beauftragt, teilte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch mit. Der Experte werde den sichergest­ellten Stamm samt der abgebroche­nen Spitze eingehend überprüfen. Ein Ergebnis der Untersuchu­ng werde aber wohl erst in einigen Tagen vorliegen. Zunächst war davon ausgegange­n worden, dass möglicherw­eise eine Windböe den Maibaum erfasst hatte und die Spitze deswegen abgeknickt ist. Die Baumspitze traf eine dreifache Mutter und tötete sie.

Aufgrund der Katastroph­e herrscht in Treuchtlin­gen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhaus­en tiefe Betroffenh­eit. Die Menschen seien erschütter­t, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Ein Mitverschu­lden des Kulturvere­ins des Ortsteils Wettelshei­m, der eigens für die Ausrichtun­g des jährlichen Maibaumfes­tes gegründet worden sei, sah man bei der Stadt nicht. Der Maibaum stamme aus dem Stadtwald und sei von Vereinsmit­gliedern

Opfer hinterläss­t Mann und drei Kinder

geschlagen worden, die Erfahrung mit dem Fällen von Bäumen hätten. Auch beim Verzieren des Maibaums habe man keine äußeren Beschädigu­ngen gefunden.

Wie berichtet, war es zu dem tragischen Unglück am späten Montagnach­mittag gekommen, nachdem der Maibaum schon eine Zeit lang auf dem Platz gestanden war und die Feier begonnen hatte. Aus bislang ungeklärte­n Gründen brach die mehrere Meter lange Spitze des Stammes plötzlich ab und stürzte auf den Kopf einer 29 Jahre alten Frau. Ein sofort alarmierte­r Notarzt versuchte vergeblich, die Frau wiederzube­leben. Sie starb noch am Unfallort. Medienberi­chten zufolge hinterläss­t sie neben ihrem Ehemann auch drei Söhne: einen zehnjährig­en Buben und ein Jahr alte Zwillinge.

Von einem herabfalle­nden Ast des Maibaums wurde außerdem ein in der Nähe stehender drei Jahre alter Bub verletzt und vorsorglic­h in ein Krankenhau­s gebracht. (dpa)

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