Wertinger Zeitung

Auf der Spur der Raubkunst

Die Suche nach der Sammlung Mosse

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Berlin Ein neues Online-Portal macht seit Mittwoch die Provenienz­forschung zur Sammlung des Berliner Verlegers und Mäzens Rudolf Mosse (1843–1920) zugänglich. Die Sammlung des jüdischen Verlegers umfasste einstmals tausende Bilder, Skulpturen, kunstgewer­bliche Objekte, Bücher und Antiquität­en, von denen viele in der Nazizeit geraubt oder unrechtmäß­ig verkauft wurden.

Die eigens gegründete Mosse Art Research Initiative (Mari) an der Freien Universitä­t Berlin erforscht gemeinsam mit der Mosse-Erbengemei­nschaft und weiteren Einrichtun­gen wie der Stiftung Preußische­r Kulturbesi­tz nach dem Verbleib der Werke. Erste Ergebnisse sind nun auf dem Online-Portal zu sehen, wie die projektver­antwortlic­he Koordinato­rin Meike Hoffmann am Mittwoch sagte. „Wir haben bisher die Forschung zu 115 Werken aufgenomme­n, zu 68 Werken haben sich belastbare Spuren ergeben.“24 Werke aus der Sammlung Mosse konnten die Provenienz­forscher bereits identifizi­eren, acht sogar lokalisier­en. Die Werke befinden sich unter anderem im Belvedere in Wien, im Tel-Aviv-Museum in Israel, im Arkell Museum in Canajohari­e im US-Staat New York und im Privatbesi­tz.

Als eine der ersten deutschen Einrichtun­gen hatte die Stiftung Preußische­r Kulturbesi­tz 2015 und 2016 neun Werke aus den eigenen Beständen an die Mosse-Erben in den USA zurückgege­ben. Drei davon konnten in den folgenden Jahren für die Sammlungen der Staatliche­n Museen zurückgeka­uft werden. In der Alten Nationalga­lerie erinnert seit Mittwoch eine Medienstat­ion an die geglückte Restitutio­n der Objekte. (epd)

 ?? Foto: Paul Zinken, dpa ?? Die „Susanna“von Reinhold Begas stammt aus der ehemaligen Sammlung Rudolf Mosse. 2016 wurde die Skulptur von der Berliner Nationalga­lerie restitu iert, im Jahr darauf zurückgeka­uft.
Foto: Paul Zinken, dpa Die „Susanna“von Reinhold Begas stammt aus der ehemaligen Sammlung Rudolf Mosse. 2016 wurde die Skulptur von der Berliner Nationalga­lerie restitu iert, im Jahr darauf zurückgeka­uft.

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