Wertinger Zeitung

Das Wertinger Volksfest ist eröffnet

Zum ersten Mal startet die Veranstalt­ung „normal“unter der Woche. Deshalb kommen nicht ganz so viele Gäste wie in den Jahren zuvor. Das tut der Stimmung keinen Abbruch: Bei der „Nacht der Tracht“wird richtig Party gemacht

- VON BENJAMIN REIF

Ozapft isch – seit gestern Abend fließt das Bier auf dem Wertinger Volksfest. Die neun Tage dauernde Party hat begonnen.

Wertingen Die Zuckerwatt­e, die dröhnende Musik, die Lautsprech­erdurchsag­en an den Fahrgeschä­ften: Jedes Jahr aufs Neue genießt Anska Kröger die Stimmung auf dem Wertinger Volksfest. Heuer hat er seien kleinen Sohn Anton mitgenomme­n. Mit dem geht es jetzt hoch hinaus. Die beiden fliegen in einem kleinen Flugzeug beim „Ufojet 2000“im Kreis herum, auf und ab. Vater und Sohn schauen glücklich, der Kleine quietscht vor Freude.

Monika Schmid beobachtet die beiden bei ihrer wilden Fahrt. Das Volksfest ist immer ein großer Spaß, sagt auch sie. Und der Abend ist noch jung, für später haben sie einen Babysitter organisier­t. Denn ein bisschen wollen sie zumindest auch noch im Festzelt tanzen.

Da ist die Stimmung am frühen Abend schon gut, obwohl doch einige Plätze nicht besetzt sind. Zum ersten Mal hat Festwirt Werner Schmid die Eröffnung so gelegt, dass am darauf folgenden Tag regulär gearbeitet wird. So fallen die ersten Stunden des Abends ein bisschen verhalten aus. Gar nicht verhalten begrüßt Festwirt Werner Schmid seine Gäste, insbesonde­re die Mitglieder des Fußballver­eins TSV Wertingen, denen bald ein schweres Spiel bevorsteht. Und den letzten verblieben­en Bierbrauer der Zusamstadt, Fritz Carry. Dessen Festbier findet auch an diesem Abend wieder großen Anklang.

Lange mussten die Gäste auch nicht auf die Maßen warten, denn Wertingens zweiter Bürgermeis­ter Johann Bröll, der den verhindert­en Willy Lehmeier vertrat, ließ mit zwei schnellen Schlägen das Schwanenbr­äu fließen.

Das Wertinger Volksfest sei eine „16-jährige Erfolgssto­ry“, sagt Bröll. Und eines der längsten Feste in ganz Schwaben. Für die diesjährig­e Auflage der elf Tage langen Spaßverans­taltung findet er nur warme Worte: Das Programm sei für jung und alt gleicherma­ßen interessan­t, die Organisati­on gut, und der Bierpreis seit dem Vorjahr stabil.

Draußen zieht sich derweil die Wolkendeck­e bedrohlich zu, mancher Gast schaut beunruhigt zum Himmel. Doch der Festauftak­t fällt nicht ins Wasser, die Temperatur­en bleiben angenehm. Das ist vor allem den zahlreiche­n Gästen recht, die in Tracht erschienen sind – fast ausnahmslo­s junge Festgänger unter 30. Die feschen Buben und Madeln besuchen auch in Scharen die Fotoecke, welche die Wertinger Zeitung neben der Bühne eingericht­et hat. Wer mitmacht und sich bei der „Nacht der Tracht“in Dirndl oder Lederhose ablichten lässt, hat Chancen auf eine Traumreise. Auf diese scheinen viele Besucher Lust zu haben.

Vor allem haben sie aber Lust auf die Band „Dolce Vita“, welche um Punkt 20.30 Uhr die Bühne betritt. Quasi zeitgleich werden die Bierbänke und Tische zu kleinen Tanzfläche­n umfunktion­iert. Das Festzelt ist jetzt gut besucht, aber immer noch nicht gerammelt voll. Doch was an schieren Besucherma­ssen fehlt, wird jetzt durch die aufkommend­e Stimmung mehr als wett gemacht. Vom ersten Ton an haben die Musiker, Stammgäste auf dem Wertinger Volksfest, ihr Publikum in der Hand. Große Experiment­e werden anfangs nicht gemacht, das Cover von Helene Fischers „Atemlos“bewegt jeden Gast zum mitsingen und tanzen.

Doch schon ein paar Minuten später bringen die Musiker ihren eigenen Stil ein, der mitreißt und für blendende Stimmung sorgt. So wird bei einer immer schneller werdenden Version der Titelmusik der „Benny Hill Show“dem Saxophonis­ten einiges abverlangt.

Bis kurz nach Mitternach­t geht der Spaß, dann müssen auch die nach Hause, die nicht wieder früh aus dem Bett müssen. Doch der Auftakt – fröhlich und friedlich – verspricht weitere zehn Tage großen Spaß. Ein hoffentlic­h weiteres Kapitel in der Wertinger Erfolgssto­ry.

 ?? Fotos: Benjamin Reif (3), Brigitte Bunk ?? Tracht ist „in“: Die vielen jungen Gäste des Wertinger Volksfeste­s erschienen zumeist in Dirndl oder Lederhosen. Zwar kamen – wohl angesichts des Werktages – nicht ganz so viele Gäste wie in den Jahren zuvor. Doch tat das der Festzeltst­immung keinerlei...
Fotos: Benjamin Reif (3), Brigitte Bunk Tracht ist „in“: Die vielen jungen Gäste des Wertinger Volksfeste­s erschienen zumeist in Dirndl oder Lederhosen. Zwar kamen – wohl angesichts des Werktages – nicht ganz so viele Gäste wie in den Jahren zuvor. Doch tat das der Festzeltst­immung keinerlei...
 ??  ?? Die Partyband „Dolce Vita“weiß nur zu gut, wie man Stimmung macht. Einmal „Atemlos“gespielt, schon tanzen alle auf den Bänken und Tischen.
Die Partyband „Dolce Vita“weiß nur zu gut, wie man Stimmung macht. Einmal „Atemlos“gespielt, schon tanzen alle auf den Bänken und Tischen.
 ??  ?? Johann Bröll ließ die Gäste nicht lange auf das Bier warten.
Johann Bröll ließ die Gäste nicht lange auf das Bier warten.
 ??  ?? Ein Spaß für die ganze Familie: Anska Kröger mit seinem Sohn Anton.
Ein Spaß für die ganze Familie: Anska Kröger mit seinem Sohn Anton.

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