Daumen drücken für Michael Rauscher
Der singende Fliesenleger kann am Samstag das Finale von „Deutschland sucht den Superstar“gewinnen. Was die Augsburger Kandidaten aus vergangenen Staffeln von Castingshows heute machen
VON TANJA FERRARI UND INA KRESSE
Augsburg Vielleicht wird er der neue „Superstar“: Wenn Michael Rauscher am Samstag im Finale von „Deutschland sucht den Superstar“singen wird, werden nicht nur seine Familie, sondern auch seine vielen Fans mitfiebern. Der charmante 20-jährige Fliesenleger kommt besonders bei Frauen gut an. Wie er uns verrät, erhalte er viel weibliche Fanpost. Rauscher hat sich schon jetzt einen Namen gemacht. Aber was wurde aus den Augsburger Kandidaten, die in den vergangenen Jahren ihr Glück bei Castingshows versucht haben?
Lucia Dragone war auf der Suche nach einem Abenteuer, als sie sich 2017 für „DSDS“bewarb. „Ich hatte mein Abi frisch in der Tasche und wollte etwas erleben“, sagt die 21-jährige Augsburgerin. Ihre Erwartungen an die Castingshow seien nicht besonders hoch gewesen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich in das Konzept der Show passe.“Trotz des Trash-Rufs habe ihr das Format Türen geöffnet, sagt sie im Nachhinein. Die Show habe viele Vorteile mit sich gebracht. „Man wächst über seine Grenzen hinaus, wird selbstbewusster.“Lucia Dragone hat erst bei „DSDS“realisiert, wie wichtig ihr die Musik sei und wie gerne sie vor Publikum auftrete. Längst ist die Musik für die Frau mit den langen dunklen Haaren nicht mehr nur ein Hobby. Die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin will ihre Leidenschaft zum Beruf machen. In diesem Jahr darf die Sängerin für Italien beim „New Wave Contest“im Halbfinale in Moskau antreten. Dort wird sie vor knapp 30 000 Zuschauern ihre aktuelle Single vorstellen.
Es gibt kaum ein Format im Privatfernsehen, in dem die „Entertainment-Wundertüte“Andre Schimmel noch nicht zu sehen war. Neben „Newtopia“und der Schweizer Ausgabe der „Bachelorette“hatte es den 30-jährigen Augsburger auch zu „DSDS“verschlagen. Schimmel weiß, dass er selbst nicht zu den größten Sängern gehört. Das ist aber kein Problem, findet der Schwabe.
„Um einen Hit zu landen, reicht eine tolle Stimme allein nicht aus – man braucht das Gesamtpaket.“Die große Musikkarriere blieb fürs Erste aus. Dafür wurde Schimmel durch „DSDS“von der deutschen Stripper-Truppe „Sixx Paxx“entdeckt und unter Vertrag genommen.
Nach seinem Arrangement auf Mallorca am Ballermann ging es für den Entertainer im vergangenen Herbst direkt weiter zur interaktiven Datingshow „Love Island“. Trotz vieler anderer Projekte möchte Schimmel noch immer Musiker werden und ganz an die Spitze kommen. Auch 2018 werde es viel Wirbel um seine Person geben, kündigt er vollmundig an. „Mein neuestes Projekt wird mal wieder ganz Augsburg in Aufruhr versetzen.“
Ein Leben ohne Musik – unvorstellbar für Matthias Zanquila. Der aus Augsburg stammende Sänger hatte es 2015 bei der Castingshow „The Voice of Germany“unter die besten zwölf Kandidaten geschafft. „Die Zeit bei ,The Voice‘ hat mich als Künstler sehr voran gebracht“, sagt der 21-Jährige. Und das, obwohl seine Teilnahme an der Show eher einem Zufall zu verdanken war.
Weil er an der Sporthochschule in Köln studiert, hatte er sich spontan entschieden, dort zur Castingshow zu gehen. Schon in seiner Kindheit gab es für Zanquila keinen Tag, an dem er nicht gesungen hat.
Deshalb ist ihm auch in den vergangenen drei Jahren der Spaß an der Musik nicht verloren gegangen. Heute sei er beinahe jede Woche zusammen mit seinem Bruder im Musikstudio. „Für 2018 haben wir uns vorgenommen, jede Woche einen neuen Song mit Video zu veröffentlichen.“Zusätzlich plant er zum Ende des Jahres auch die ersten Konzerte, sagt er.
Für Michael Rauscher kann an diesem Samstag bei „DSDS“ein ganz großer Traum in Erfüllung gehen. Der singende Fliesenleger verrät, mit welchen beiden Titeln er die Zuschauer überzeugen will: „Blame it on me“von George Ezra und mit einem eigens für ihn geschriebenen Siegertitel. „Der Song heißt ,So wie wir war’n‘ und geht musikalisch genau in meine Richtung. Außerdem passt der Text perfekt auf mich. Denn egal was passiert, ich ändere mich nicht.“Obwohl, eines habe er schon festgestellt. „Ich bin selbstbewusster geworden. Aber ich bleibe der Michi, der ich bin.“
Vorschau In der Samstagausgabe be richten wir, wie Michael Rauschers Fa milie und Freunde einen Fantross nach Köln organisiert haben und wie sie die Augsburger motivieren, für den 20 Jähri gen am Samstag abzustimmen. Auf www.augsburger allgemeine.de/augs burg sehen Sie außerdem zwei Videos über Michael Rauscher und seine Familie.