Wie McDonald’s Steuern spart
Auch EU-Kommission ermittelt gegen Kette
Brüssel Die US-Fast-Food-Kette McDonald’s hat nach Angaben von Gewerkschaften in den vergangenen Jahren ihre umstrittenen Steuersparmodelle verschärft. Das Unternehmen nutze unter anderem eine Vielzahl an zwischengeschalteten Firmen in Steuerparadiesen wie den Bermudas und den Cayman Islands, teilten europäische und amerikanische Arbeitnehmervertreter mit. Die Strukturen seien so undurchsichtig, dass die Steuerverpflichtungen des Unternehmens nicht nachvollziehbar seien.
McDonald’s erklärte auf Nachfrage, in jedem Markt, in dem der Konzern Geschäfte mache, „alle fälligen Steuern“zu zahlen. In der EU habe McDonald’s von 2013 bis 2017 mehr als drei Milliarden Dollar an Unternehmenssteuern bezahlt, was einer Steuerquote von fast 29 Prozent entspreche. Auch eine Verlagerung der Zentrale für das internationale Geschäft von Luxemburg nach London im Jahr 2017 sei aus steuerlichen Gründen erfolgt. Wie sich der Schritt auf die Steuerlast auswirkte, erklärte der Konzern nicht.
Die Gewerkschaften hatten Anfang 2015 bereits in einem Report die Steuerpraktiken von McDonald’s angeprangert. Die EU-Kommission leitete wenig später eine Untersuchung ein. Die Wettbewerbshüter vermuteten, dass Luxemburg dem Unternehmen Steuervorteile gewährte. (dpa)